Brose-Lazarett wird größer: Auch Rice und Harris sind angeschlagen
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Freitag, 26. Oktober 2018
Die Bamberger plagen vor dem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC enorme Personalsorgen.
Normalerweise sollte ein Heimspiel des noch ungeschlagenen Tabellendritten gegen das sieglose Schlusslicht der Bundesliga-Tabelle eine klare Angelegenheit werden, doch Bambergs Coach Ainars Bagatskis plagen vor dem Auftritt der Brose-Truppe am Samstag (18 Uhr) gegen den Mitteldeutschen BC erhebliche Personalsorgen. Neben den Langzeitverletzten Bryce Taylor, Patrick Heckmann und Nikos Zisis ist vor dem vierten Bundesliga-Auftritt auch noch der Einsatz von Tyrese Rice und Elias Harris in Frage gestellt: Rice bekam bei der 86:93-Champions-League-Pleite bei AEK Athen einen Finger ins Auge, Harris beklagt Leistenprobleme.
Start nicht wieder verschlafen
"Natürlich dürfen wir uns nicht nochmals so viele Ballverluste wie in Athen erlauben. Das bestraft jede Mannschaft. Vor allem müssen wir aber defensiv besser stehen. Offensiv läuft es ja bereits gut", blickt Augustine Rubit auf die schwache Leistung in Athen zurück. Vor allem muss es das Brose-Team endlich einmal schaffen, besser ins Spiel zu starten. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherigen sieben Partien, dass die Jungs von Ainars Bagatskis erst einmal zehn Minuten brauchen, bis sie auf Betriebstemperatur kommen und in Folge dessen einem Rückstand hinterherrennen müssen.
In der Bundesliga reichte es dennoch drei Mal zu knappen Siegen, weil die Offensiv-Maschinerie dank der individuellen Klasse von Rice, Rubit, Harris, Zisis und phasenweise auch von Stevan Jelovac läuft. Zudem zeigt die Formkurve bei Cliff Alexander, Louis Olinde und Arnoldas Kulboka nach Startschwierigkeiten steil nach oben. Da aber am Samstag einige dieser Aktivposten auszufallen drohen, bleibt abzuwarten, wie sich das auf das Kollektiv auswirkt. Von Vorteil ist sicher, dass Maurice Stuckey seine Rippenprellung überwunden hat und bereits in Athen wieder ins Geschehen eingreifen konnte.
Bambergs Topwerfer Rubit (18,3 Punkte im Schnitt) warnt davor, den Mitteldeutschen BC, der sich zuletzt erst nach Verlängerung mit 100:106 Rasta Vechta geschlagen geben musste, am Tabellenplatz zu messen: "Der MBC ist ein Team mit guten Spielern, die immer besser als Team funktionieren. Wir müssen hochkonzentriert in die Partie gehen."
Die 20 Rasta-Punkte allein in den fünf Extra-Minuten unterstreichen, dass die Probleme der komplett umgekrempelten MBC-Mannschaft in dieser Saison vor allem in der Defensive liegen. Fast 96 Punkte erlaubte das Team von Cheftrainer Aleksandar Scepanovic seinen Gegnern in den ersten vier Partien.
Moore und Kerusch stoppen
Topwerfer der Wölfe ist der US-Amerikaner Lee Moore (18,5 Punkte im Schnitt). Unterstützt wird er vor allem von Sergio Kerusch (13). Die beiden sind zusammen auch für mehr als elf Rebounds verantwortlich. Freuen dürfen sich die Freaks, deren Unterstützung in dieser prekären personellen Situation einmal mehr gefragt ist, auch auf das Duell unter den Körben zwischen den Kraftpaketen Alexander und James Farr vom MBC.