Brose Baskets verlieren in Ulm mit 59:72
Autor: Klaus Groh
Neu-Ulm, Sonntag, 15. Dezember 2013
Nach acht Siegen in Serie hat Titelverteidiger Bamberg in der Basketball-Bundesliga eine Niederlage hinnehmen müssen. Gezeichnet von der Euroleague-Schlacht in Mailand kassieren die Brose Baskets in Ulm eine 59:72-Niederlage.
Die Ulmer feierten im 13. Anlauf endlich wieder einmal einen Sieg gegen den deutschen Serienmeister aus Bamberg, der mit 72:59 noch dazu recht deutlich ausfiel. "Oh, wie ist das schön", sangen die Fans in Orange. Schön wäre auch gewesen, wenn die Partie unter adäquaten Voraussetzungen stattgefunden hätte. Nur 40 Stunden nach einer hoch intensiven Partie in Mailand, die ihre Spuren hinterlassen hatte, kassierten die Brose Baskets am Sonntag in Ulm eine unglückliche Niederlage. "Die Liga muss ihre Aushängeschilder schützen. Wir werden regelrecht zur Schlachtbank geführt", hatte Bambergs Assistenztrainer Stefan Weißenböck schon am Samstag die Ansetzung der Partie so kurz nach dem Auftritt in der Königsklasse kritisiert.
"Das Ergebnis geht in Ordnung. Bedanken möchte ich mich bei unseren Fans, die uns in Mailand und jetzt hier in Ulm sehr zahlreich unterstützt haben. Was wir uns im dritten Viertel offensiv angetan haben, war enttäuschend. Im Schlussviertel kamen wir noch einmal auf neun Punkte heran, hatten eine Chance weiter zu verkürzen, haben aber unsere freien Würfe nicht getroffen", analysierte Trainer Chris Fleming die Partie sachlich. Die Wahrheit ist, dass bei seinen Jungs mit der Kraft auch die Konzentration schwand und sie nicht mehr in der Lage waren, die Ulmer aufzuhalten.
Im ersten Viertel präsentierten sich die Bamberger vom Sprungball weg sehr präsent und ließen den Ulmern mit einer aggressiven Verteidigung kaum Luft zum Atmen. Karsten Tadda legte seinen Nationalmannschaftskollegen Per Günther an die Kette. Und als D'or Fischer unter dem Korb aufräumte, waren die Brose Baskets obenauf. Der deutsche Meister hatte alles im Griff (19:9).
Nur vier Punkte im dritten Viertel
In den zweiten zehn Minuten war den Jungs von Chris Fleming die Belastung der Mailand-Reise aber dann schnell anzumerken - in der Verteidigung fehlte die Abstimmung, im Angriff die Ruhe beim Abschluss. Die Ulmer sicherten sich die freien Bälle und insgesamt 12 Offensiv-Rebounds am Bamberger Brett. Zur Pause führte der Hausherr mit 34:33. Bambergs Centerhüne Fischer putzte sich zwar an der Seitenlinie ständig die Nase, doch "zwischendurch" verbuchte er auf dem Feld 10 Punkte, 5 Rebounds und 3 Blocks.
Nach dem Seitenwechsel waren die Bamberger endgültig mit ihren Kräften am Ende. Gegen das Ulmer Abwehrbollwerk gelangen den Brose Baskets im dritten Viertel ganze vier Punkte. Das Team von Thorsten Leibenath dagegen spielte sich in einen Rausch, baute den Vorsprung kontinuierlich aus und ging mit einem 18-Punkte-Vorsprung ins Schlussviertel.
Nach einem 11:0-Lauf war der Brose-Akku dann endgültig leer. Wichtig ist, dass die Brose Baskets jetzt schnell wieder zu Kräften kommen und sich am Donnerstag im Euroleague-"Endspiel" gegen Kaunas wieder in Topform präsentieren.
Hier können Sie die Leistung der Spieler bewerten.
Die Statistik
ratiopharm Ulm - Brose Baskets 72:59 (9:19, 25:14, 21:4, 17:22)
Ulm Plaisted (15 Punkte), Hess (11/3 Dreier), Long (11/1), Schwethelm (9/3), Clyburn (7), Theis (6), Günther (6), Howard (5), Nankivil (2), Sosa
Bamberg Fischer (12), Sanders (10), Wright (10), Gavel (8/1), Velickovic (7/1), Zirbes (6), Smith (5/1), Jacobsen (1), Tadda, Neumann, Schmidt
SR Lottermoser, Barth, Panther
Zuschauer 6000 (ausverk.)
Gesamtwurfquote Ulm 42 Prozent (26 Treffer/62 Versuche), Bamberg 41 (25/61)
Dreierquote Ulm 35 Prozent (7/20), Bamberg 15 (3/20)
Freiwurfquote Ulm 76 Prozent (13/17), Bamberg 50 (6/12)
Rebounds Ulm 41 (29 defensiv/12 offensiv), Bamberg 33 (25/8)
Ballgewinne/-verluste Ulm 8/10, Bamberg 6/12
Assists Ulm 15 / Bamberg 9
Fouls Ulm 18 / Bamberg 21