Auch die siebte Teilnahme an der Euroleague wird für die Brose Baskets kein Zuckerschlecken. Bei der Auslosung in Barcelona bekam der deutsche Meister am Donnerstag ein paar harte Brocken serviert. Das Team von Trainer Andrea Trinchieri trifft in der Vorrunde von Europas bedeutendstem Vereinswettbewerb im Basketball in der Gruppe D auf ZSKA Moskau aus Russland, Maccabi Tel Aviv aus Israel, Unicaja Malaga aus Spanien, Darüssafaka Dogus Istanbul aus der Türkei und Dinamo Banco di Sardegna Sassari aus Italien.

"Es ist eine attraktive Gruppe, mit der ich zufrieden bin. Wir freuen uns mit den Fans auf Moskau und auf Maccabi. Mit Sassari haben wir außerdem noch eine Rechnung aus dem Eurocup offen. Wir werden sicher attraktive Spiele erleben", sagte Rolf Beyer. Und der Geschäftsführer der Brose Baskets gab die Richtung nach der Auslosung gleich vor: "Unser Ziel sollte das Erreichen der Top 16 sein. Das wird nicht leicht, aber ich hoffe, wir schaffen das." Die Vorrundenspiele beginnen Mitte Oktober und enden im Dezember. Der Spielplan wird noch festgelegt.

Zweimal in der Zwischenrunde
Die Bamberger nehmen seit 2004 ununterbrochen an den verschiedenen europäischen Wettbewerben teil. Zweimal (2006 und 2013) gelang ihnen in der "Königsklasse" der Einzug unter die besten 16 Teams Europas.
Vizemeister FC Bayern München, der per Wildcard mit um die größte Trophäe im europäischen Vereins-Basketball spielen darf, trifft in der Gruppe A auf Titelverteidiger Real Madrid, Fenerbahce Istanbul, Khimki Moskau, Roter Stern Belgrad und SIG Straßburg. "Wir haben wie im vergangenen Jahr wieder die schwerste Gruppe erwischt. Denn mit Real haben wir den Titelverteidiger dabei und mit Khimki Moskau den Eurocup-Gewinner", sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic. Die Münchner waren in der vergangenen Saison nach der Vorrunde in den Eurocup "abgestiegen".

Zum Format: Die besten vier Teams der vier Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Zwischenrunde (Top 16), die Mannschaften auf den Plätzen 5 und 6 spielen im Eurocup weiter. Nach der Zwischenrunde geht es im K.o.-System weiter. Das Viertelfinale erreichen die vier besten Teams der beiden Zwischenrunden-Gruppen. Das Final Four (Halbfinale, Spiel um Platz 3 und Finale) findet vom 12. bis 15. Mai 2016 in Berlin statt.

Die 24 Mannschaften der Euroleague kommen aus zwölf Ländern. Im Feld stehen elf nationale Meister - darunter die Brose Baskets - sowie neun frühere Euroleague-Champions. Nachfolgend die Bamberger Gruppengegner im Kurzporträt.

ZSKA Moskau
Der russische Armeeklub gilt als einer der finanzkräftigsten Klubs in Europa. Nachdem der achtfache Euroleague-Gewinner den Titel in der vergangenen Saison abermals verpasste, befindet sich das Team im Umbau. Der frühere NBA-Star Andrej Kirilenko beendete seine Karriere, Aufbauspieler Milos Teodosic wird von Fenerbahce Istanbul umworben. Dagegen verlängerte der Ex-Bamberger Kyle Hines seinen Vertrag bis 2017.

Maccabi Tel Aviv
Auf ein Wiedersehen mit Trevor Mbake können sich die Bamberger Fans freuen. Der sprunggewaltige Center wechselte nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft mit den Brose Baskets vor kurzem zum israelischen Rekordmeister und Euroleague-Gewinner von 2014, der heuer die Meisterschaft in Israel überraschend nicht gewann.

Unicaja Malaga
Der Euroleague-Stammgast scheiterte in der abgelaufenen Saison in der spanischen Liga im Halbfinale knapp mit 2:3 am FC Barcelona. In der Euroleague erreichten die Andalusier die Top-16-Runde. In der kommenden Serie spielt mit Jamar Smith ein ehemaliger Bamberger für Malaga. Der US-Amerikaner kommt vom französischen Meister aus Limoges.

Darüssafaka Dogus Istanbul
Das Team vom Bosporus erhielt eine Wildcard für die Euroleague. Aufgrund seines finanzstarken Sponsors gilt der Verein als aufstrebende Macht im türkischen Basketball. Als Zweitliga-Meister aufgestiegen, erreichten die Istanbuler in der vergangenen Saison auf Anhieb das Viertelfinale. Für die kommende Saison hat Darüssafaka Dogus Reggie Redding von Alba Berlin verpflichtet.

Dinamo Sassari
Das Team aus Sardinien, für das mit Rakim Sanders ein ehemaliger Bamberger spielt, gewann die italienische Meisterschaft und qualifizierte sich zum zweiten Mal für die Euroleague. Sassari verbaute in der Eurocup-Saison 2013/14 den Brose Baskets den Einzug ins Achtelfinale.