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Brose Baskets sind wieder eine Klasse besser


Autor: Udo Schilling

Bamberg, Donnerstag, 12. Mai 2016

Würzburg bekommt auch im zweiten Viertelfinalspiel vom Meister aus Bamberg beim 71:108 eine Lehrstunde erteilt.
Seine Wadenverletzung aus Spiel 1 war Janis Strelnieks am Donnerstagabend nicht mehr anzumerken. Der Lette lässt hier mit (v. l.) Devin Searcy, Sebastian Betz, Lamonte Ulmer und Seth Tuttle gleich vier Würzburger stehen und schließt per Korbleger ab. Fotos: Daniel Löb


Ober schlägt Unter, so ist's im Schafkopf - und im Basketball. Hier dominieren derzeit die Ober- die Unterfranken. Bamberg führt in der Viertelfinal-Play-off-Runde mit 2:0 und kann am Sonntag (17 Uhr) in der Brose-Arena mit dem dritten Sieg den Halbfinaleinzug perfekt machen.

Bambergs Cheftrainer Andrea Trinchieri hatte wie in Spiel 1, als die Würzburger beim 54:95 keinen Stich bekamen, erneut die besseren Trümpfe auf seiner Hand und gewann am Ende mit 108:71 (53:29).

Würzburgs Coach Doug Spradley spielte seine Karten in der natürlich mit 3140 Zuschauern ausverkauften s.Oliver-Arena aus, doch keine Taktik war von Erfolg gekrönt. Weder mit einer Zonenverteidigung, noch mit einer aggressiven Manndeckung war den Oberfranken beizukommen. Trinchieri hatte zudem ein langes Blatt bzw. lange Bank zur Verfügung, sprich jeder Spieler, den er einwechselte, stach. Ob der angeschlagene Janis Strelnieks, der mit einer Kompressionsbandage an der rechten Wade auflief, Nicolo Melli oder Elias Harris. Der "Alte", Nikos Zisis, führte klug Regie und scorte, wenn's nötig war. Am Ende punkteten wieder fünf Bamberger zweistellig und alle eingesetzten zwölf Spieler.


0:13-Blitzstart der Bamberger

Kampf, hatte Spradley von seinen Jungs gefordert, den hatte der Trainer in Spiel 1 noch vermisst, als er eine Play-off-unwürdige Einstellung bemängelte. Doch es ging so weiter, wie die Partie vier Tage zuvor geendet hatte. Zweieinhalb Minuten dauerte es, bis Spradley seine Mannen zur ersten Auszeit rief. Danach dauerte es weitere zwei Minuten, bis Brendan Lane die ersten Punkte für die Gastgeber erzielte. Bei Bamberg leuchtete schon die 13 von der Anzeigetafel.

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Immer wieder kamen die Oberfranken durch kluges Passspiel zu hochprozentigen Abschlüssen, während sich die Würzburger jeden Punkt hart erarbeiteten mussten und in der Abwehr kein Land sahen, da die Schiedsrichter jede Härte unterbanden. Bei 33 Gegenpunkten in zehn Minuten schwante den heimischen Fans Böses, zumal ihr Spielmacher Dru Joyce in der 8. Min. bereits sein zweites Foul gepfiffen bekam und erst kurz vor der Pause wieder kam, als sein Vertreter Joshiko Saibou sein viertes Vergehen beging.

Der Vorsprung des deutschen Meisters betrug in der 14. Min. erstmals 20 Punkte (43:23). Bis zur Pause beließ es der Gast bei weiteren zehn Zählern, die Unterfranken buchten aber nur sechs auf ihr Konto (29:51). Die 300 Bamberger Fans skandierten schon vor der Pause: "Hier regieren die Bamberger!"
In der zweiten Hälfte zeigten die Würzburger zwar mehr Leidenschaft, doch den Rückstand konnten sie nicht verkürzen. Am Ende drückte die Differenz von 37 Punkten den Klassenunterschied zwischen dem Aufsteiger und dem Euroleague-Top-16-Teilnehmer aus.

Am Sonntag werden die Karten zwar neu gemischt, doch derzeit glaubt im basketballerischen Frankenland niemand, das der "Unter-" den "Ober"-Franken sticht.


Die Statistik

s.Oliver Baskets Würzburg - Brose Baskets 71:108 (18:33, 11:20, 25:36, 17:19)
Würzburg
Ulmer (18 Punkte/2 Dreier), Lane (11), Tuttle (10/1), Searcy (9), Ugrai (6), Betz (5/1), Joyce (5), Spoden (2), Stuckey (2), Long (2), Saibou (1), Ebert
Bamberg Strelnieks (19/1), Zisis (17/3), Melli (15/3), Harris (15), Heckmann (11/3), Miller (8/1), Radosevic (8), Staiger (5/1), Wanamaker (4), Obst (3), Theis (2), Idbihi (1),
SR Rodriguez, Simonow, Streit
Zuschauer 3140 ausverkauft
Gesamtwurfquote Würzburg 40 Prozent (25 Treffer/62 Versuche), Bamberg 60 (30/50)
Dreierquote Würzburg 20 Prozent (4/20), Bamberg 52 (12/23)
Freiwurfquote Würzburg 71 Prozent (17/24), Bamberg 86 (36/42)
Rebounds Würzburg 28 (15 defensiv/13 offensiv), Bamberg 35 (28/7)
Ballgewinne/-verluste Würzburg 1/13, Bamberg 3/10
Assists Würzburg 15 / Bamberg 22
Fouls Würzburg 33 /Bamberg 27