Druckartikel: Brose Baskets müssen weiter auf Halbfinalgegner warten

Brose Baskets müssen weiter auf Halbfinalgegner warten


Autor: Redaktion

Ludwigsburg (Württemberg), Mittwoch, 18. Mai 2016

München oder Ludwigsburg - der Halbfinalgegner der Brose Baskets steht auch nach Spiel 4 nicht fest. Jetzt droht auch noch ein juristisches Nachspiel.
Egal ob der Halbfinalgegner am Sonntag München oder Ludwigsburg heißt - Brad Wanamaker und seine Teamkollegen der Brose Baskets sind bereit. Foto: Daniel Löb


Der Deutsche Meister muss sich noch etwas gedulden. Nachdem die Basketballer des FC Bayern München am Dienstagabend bei den MHP Riesen Ludwigsburg mit 69:75 (35:47) unterlagen, müssen die beiden Teams am Donnerstagabend erneut gegeneinander antreten, nun wieder in München.


Juristisches Nachspiel droht

Allerdings droht ein juristisches Nachspiel, denn die Münchner legen Einspruch gegen die Wertung der verlorenen vierten Partie ein. Schon vor zwei Jahren kam es zu einem Wiederholungsspiel.

Für die Brose Baskets ist es sicherlich kein Nachteil, dass der künftige Halbfinalgegner in jedem Fall zwei (oder gar drei) Spiele mehr in den Knochen hat als die Bamberger um Erfolgscoach Andrea Trinchieri. Der Deutsche Meister erwartet Ludwigsburg beziehungsweise die Bayern-Basketballer am kommenden Sonntag (13.20 Uhr) in der Brose Arena.

Nach dem vierten Spiel der Viertelfinalserie steht es zwischen beiden Teams damit nach Siegen 2:2. ratiopharm Ulm hat dagegen überraschend bereits den Halbfinal-Einzug geschafft. Gegen die EWE Baskets Oldenburg gewann Ulm mit 80:79 (44:47) und setzte sich dadurch mit 3:1-Siegen durch.

In der nächsten Runde trifft Ulm nun auf die Fraport Skyliners aus Frankfurt, die sich in ihrem Viertelfinale souverän gegen ALBA Berlin durchgesetzt hatten. Für die Bayern steht dagegen am Donnerstag (20.30 Uhr) in der heimischen Arena das entscheidende fünfte Spiel gegen Ludwigsburg an.

In der Partie am Dienstagabend waren die Ludwigsburger vor ihrem gewohnt lautstarkem Publikum über weite Strecken das aggressivere Team. Die Bayern steigerten sich erst im letzten Viertel des Spiels. Bester Werfer der Schwaben war Forward Shawn Huff mit 16 erzielten Punkten. Bei den Bayern überzeugte vor allem Maxi Kleber mit einer überragenden Dreier-Quote von 80 Prozent und 19 Punkten.

Bei den Ulmern ragte vor allem Raymar Morgan mit 24 Zählern als bester Werfer heraus. Rickey Paulding war mit 16 Punkten auf Oldenburger Seite am erfolgreichsten. Der Ulmer Sieg war vor allem überraschend, weil Oldenburg die Hauptrunde als zweitbestes Team abgeschlossen hatte.


Bayern-Basketballer legen Protest nach Playoff-Niederlage ein

Die Basketballer des FC Bayern München haben gegen die Wertung des verlorenen vierten Playoff-Viertelfinals bei den MHP Riesen Ludwigsburg Protest eingelegt. Das bestätigte ein Sprecher des Clubs der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Bis 12 Uhr haben die Bayern nun Zeit, den Einspruch schriftlich zu begründen, um ihn wirksam zu machen. Dies werde nun geprüft.

Die Münchner beklagen einen aus ihrer Sicht zu Unrecht aberkannten Korb wenige Sekunden vor Schluss der Partie. Die Schiedsrichter hatten dem Augenschein zufolge nach einem Korbleger von Bayerns Alex Renfroe zunächst auf Goaltending, also unerlaubtes Wegschlagen des Balls in Ringnähe, entschieden. Nach einem Videobeweis erkannte Chefreferee Martin Matip die zwei Punkte jedoch wieder ab. Den Bundesliga-Regeln zufolge darf das sogenannte Instant Replay allerdings nicht zur Überprüfung von Goaltending genutzt werden.


War die Szene spielentscheidend?

Sollten die Bayern ihren Protest durchziehen und eine Gebühr von 500 Euro zahlen, würde Spielleiter Dirk Horstmann darüber voraussichtlich noch am Mittwoch entscheiden. Dies habe "höchste Eilbedürftigkeit", sagte Jens Staudenmayer, sportlicher Leiter der Basketball Bundesliga. Für ein mögliches Wiederholungsspiel müsse die Szene aber "als spielentscheidend eingeschätzt" werden. Gegen diese Entscheidung können die Clubs Berufung einlegen, dann würde das vierköpfige Schiedsgericht der BBL zusammenkommen.

Bereits vor zwei Jahren hatte es in dem Playoff-Duell zwischen Bayern und Ludwigsburg ein Nachspiel gegeben. Die Liga setzte die vierte Partie, in der die Münchner eigentlich den dritten Sieg gefeiert hatten, nach einer Fehlentscheidung der Schiedsrichter neu an.

Die Unparteiischen hatten damals kurz vor Schluss des Spiels den Ludwigsburgern zwei Freiwürfe zu Unrecht annulliert. Auch in dieser Partie war Matip als Schiedsrichter tätig. Die Bayern mussten erneut an den Neckar, konnten sich in der Serie aber dennoch durchsetzen. In der Folgesaison wurde der Videobeweis in der Bundesliga eingeführt - der nun für ein neuerliches Wiederholungsspiel sorgen könnte.