Brose Bamberg wird nach der Pause vorgeführt
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Samstag, 08. Februar 2020
Brose Bamberg blamiert sich in Vechta im dritten Viertel und kassiert eine 66:80-Abreibung.
Ein desaströses drittes Viertel (10:28) bescherte den enttäuschenden Bamberger Brose-Basketballern eine 66:80 (37:36)-Auswärtspleite in Vechta. Die Rastaner, die mit ihrer aggressiven Verteidigung, das Bamberger Offensivspiel nach der Pause komplett lahm legten, sind mittlerweile der Angstgegner des neunmaligen deutschen Meisters.
Bundesliga
Rasta Vechta - Brose Bamberg 80:66
Mit fünf erfolgreichen Dreiern gelang es den Bambergern im ersten Viertel (21:22) die sieben Ballverluste noch einigermaßen zu kompensieren. Schon in dieser frühen Phase der Partie wurde aber deutlich, dass keiner der zwölf eingesetzten Brose-Akteure in der Lage ist, der Partie seinen Stempel aufzudrücken. Die Aufbauspieler schafften es nie, die vermeintliche Überlegenheit auf den großen Positionen zu nutzen und die langen Leute ins Spiel zu bringen. Am Ende entschieden die Rastaner dank Ismail Wainright (8) und Michael Kessens auch das Duell unter den Körben mit 31:23 für sich.
In den zweiten zehn Minuten gingen die Gäste in dieser vom Kampf geprägten Partie etwas bissiger zu Werke und sicherten sich nach einem zwischenzeitlichen Sechs-Punkte-Rückstand sogar noch eine 37:36-Pausenführung. Diese positive Entwicklung war allerdings weniger der Bamberger Stärke als viel mehr den Unzulänglichkeiten der Hausherren zuzuschreiben - beide Mannschaften hatten vor dem Seitenwechsel jeweils elf Ballverluste zu Buche stehen.
In der Kabine hatte dann Calles seine Jungs offensichtlich deutlich besser eingestellt als sein Gegenüber, der in den folgenden zehn Minuten kein Mittel fand, sein Team wachzurütteln und den Lauf der Gastgeber zu stoppen. "Rasta hat einen guten Start in die zweite Halbzeit erwischt, und wir hatten nicht die mentale Stärke, um in unser Spiel zu finden. Wir haben alles vergessen, worüber wir vorher gesprochen hatten", analysierte Moors später und erklärte: "Wir wussten ja, dass Vechta sehr aggressiv spielt. Jedoch waren wir nicht in der Lage, ebenso aggressiv zu sein. Man braucht nur einmal auf die Freiwurfstatistik schauen: 25 Versuche für Vechta, neun für uns. Das sagt viel über die Aggressivität aus, die wir heute nicht hatten."
Angeführt von dem einmal mehr überragenden Trevis Simpson (23 Punkte) und Kapitän Josh Young (13), der auch schwierige Distanzwürfe mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr traf, zogen die Hausherren zweistellig (49:39) davon und brannten bis kurz vor der Viertelsirene (64:43) ein offensives Feuerwerk gegen hilflose Bamberger ab.