Druckartikel: Brose Bamberg vermasselt den Start

Brose Bamberg vermasselt den Start


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Dienstag, 15. Oktober 2019

Brose Bamberg kassiert zum Champions-League-Auftakt bei ERA Nymburk eine deftige 71:91-Niederlage.
Elias Harris versucht, Jaromir Bohacik den Weg zum Korb zu versperren. Der tschechische WM-Teilnehmer war mit 24 Punkten bester Werfer von ERA Nymburk. Der Bamberger Center Harris punktete mit elf Zählern ebenfalls zweistellig. Foto: championsleague..basketball


Die Bamberger Brose-Basketballer haben den Start in ihre zweite Champions-League-Saison in den Sand gesetzt. Aufgrund eines katastrophalen ersten Viertels, das sie mit 11:30 abgaben, verloren sie in der Vorrundengruppe C am Mittwochabend beim tschechischen Rekordmeister ERA Nymburk klar mit 71:91 (34:52). Wie schon am Sonntag in Weißenfels war die Mannschaft von Trainer Roel Moors anfällig in der Defensive. Zudem wies sie eine schlechte Trefferquote von 32 Prozent auf. Die Folge war eine enttäuschende Niederlage. "Wenn man mit 20 Punkten verliert, ist das eine Warnung", meinte Moors.

Völlig von der Rolle waren die Bamberger in der 2500 fassenden, aber nur spärlich gefüllten Kralovka-Arena in Prag zu Beginn. Achtmal warfen sie daneben, Nymburk dagegen kam zu einfachen Punkten und legte eine 16:0-Führung vor. Erst nach 4:15 Minuten gelangen den Gästen durch einen Dreier von Paris Lee die ersten Zähler, doch ließen sie in den folgenden Minuten weitere Möglichkeiten liegen. Im ersten Viertel traf lediglich Maurice Stuckey einen weiteren Dreier, Elias Harris steuerte fünf Punkte von der Freiwurflinie zum ernüchternden 11:30-Rückstand nach dem ersten Viertel bei. Im Angriff bewegten die Bamberger den Ball zu wenig und verzettelten sich in Einzelaktionen. In der Abwehr waren sie oft einen Schritt zu langsam, und die Hilfe kam zu spät.

Daran änderte sich im zweiten Abschnitt nur wenig. Die Tschechen nutzten das schlafmützige Spiel ihres Gegners gnadenlos aus und zogen bis auf 25 Punkte Vorsprung davon (36:11, 12. Minute), ehe Bryce Taylor mit zwei Dreiern und Lee mit einem weiteren Treffer aus der Distanz bis zur Pause etwas Ergebniskosmetik betrieben. Aufgrund ihrer Dreierquote von 50 Prozent (acht Treffer bei 16 Versuchen) hatten die Oberfranken bis dahin wenigstens ein bisschen Schadensbegrenzung betrieben. Die Quote aus dem Zweierbereich war mit elf Prozent (2/18) dagegen miserabel.

Im dritten Viertel bissiger

Mit Elias Harris und Bryce Taylor anstelle der enttäuschenden Assem Marei und Kameron Taylor in der Startformation für die zweite Halbzeit spielten die Bamberger zunächst bissiger und wesentlich effektiver. Beide sorgten dafür, dass der Rückstand schrumpfte. Zum Ende des dritten Viertels platzte dann auch bei Kameron Taylor der Knoten. Mit einem Ballgewinn und sechs Punkten in Folge sorgte der US-Amerikaner dafür, dass der Gast diesen Abschnitt mit 23:13 gewann und nur noch mit acht Punkten zurück lag.

Viel zu statisch

Die Hoffnungen der rund 50 mitgereisten Brose-Fans auf eine Wende zerstörten die als homogenes Team auftretenden Tschechen jedoch mit einem 8:0-Lauf zu Beginn des letzten Viertels. In der Folge verfielen die Bamberger wieder in ihr lethargisches Spiel.

Die Statistik

ERA Nymburk - Brose Bamberg 91:71

(30:11, 22:23, 13:23, 26:14) Nymburk Bohacik (24 Punkte/2 Dreier), Booker (18/2), Dalton (14/2), Hankins (10), Almeida (9), Hruban (5), Benda (4), Pumprla (3), Kriz (2), Rogic (2), Peterka Bamberg B. Taylor (16/4), Harris (11), Lee (11/3), K. Taylor (10/1), McLean (9/3), Sengfelder (5/1), Olinde (3/1), Stuckey (3/1), Carrera (2), Weidemann (1), Marei SR Jasevicius (Litauen), Proc (Polen), Suslov (Estland) Zuschauer 1000 (geschätzt) Gesamtwurfquote Nymburk 50 Prozent (32 Treffer/65 Versuche), Bamberg 32 (24/74)

Dreierquote Nymburk 35 Prozent (6/17), Bamberg 42 (14/33) Freiwurfquote Nymburk 88 Prozent (21/24), Bamberg 56 (9/16) Rebounds Nymburk 44 (32 defensiv/12 offensiv), Bamberg 43 (23/20) Ballgewinne/-verluste Nymburk 10/12, Bamberg 6/15 Assists Nymburk 17 / Bamberg 14 Fouls Nymburk 20 / Bamberg 21

Spieler des Spiels

Bryce Taylor zeigte nach schwachem Start in die Saison seine bislang beste Leistung. Mit 16 Punkten war der US-Amerikaner mit deutschem Pass erfolgreichster Korbschütze seines Teams. Er versenkte vier Dreier bei sieben Versuchen und kam insgesamt auf eine Wurfquote von 60 Prozent (6 Treffer/10 Versuche)