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Brose Bamberg steht im Halbfinale


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Samstag, 12. Mai 2018

Brose Bamberg gewinnt auch das dritte Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn. Nach dem 75:70-Heimerfolg wartet der Meister nun auf seinen nächsten Gegner.
Dorell Wright (l.), mit 17 Punkten auch im dritten Duell mit Bonn Topscorer von Brose Bamberg, zieht an Tomislav Zubcic vorbei.Daniel Löb


Im Schnelldurchgang hat Brose Bamberg die Viertelfinalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft gegen die Telekom Baskets Bonn beendet. Mit dem 75:70-Heimerfolg feierte der deutsche Meister am Samstagnachmittag den dritten Sieg hintereinander und schickte die Rheinländer in den Sommerurlaub. Nun wartet der Titelverteidiger, dem saisonübergreifend der zwölfte Play-off-Sieg in Folge gelang, auf seinen Halbfinalgegner. Dieser wird zwischen dem Hauptrundenersten Bayern München und den Frankfurt Skyliners ermittelt.
Von Beginn an machten die Gäste klar, dass sie ihrem Gegner keinen Spaziergang ins Halbfinale gestatten wollten. Sie verteidigten aggressiv, so dass Brose für jeden Korbabschluss kämpfen musste. Augustine Rubit hatte zwar früh zwei Fouls auf seinem Konto und wurde aus dem Spiel genommen, aber unter dem Korb sprang Leon Radosevic für ihn in die Bresche. Sechs Punkte steuerte der Deutsch-Kroate zur knappen 18:16-Führung der Gastgeber nach dem ersten Viertel bei.
Im zweiten Abschnitt wurde die Partie noch intensiver geführt. Beleg dafür waren Technische Fouls gegen den Bonner Trainer Predrag Krunic sowie Radosevic und Yorman Polas Bartolo, die aneinander gerieten. Die vielen Unterbrechungen wirkten sich auf das Spiel der Gastgeber aus. Sie leisteten sich sechs Ballverluste - meist schlechte Pässe, die abgefangen wurden. Die Rheinländer nutzten dies aus und gingen mit 26:20 in Front. Dann aber bewegten die Bamberger den Ball im Angriff wesentlich besser. Ihnen gelang durch Radosevic, einen Dreier von Nikos Zisis sowie ein Vierpunktespiel von Dorell Wright, der erst jetzt auf Touren kam, ein 9:0-Lauf. Doch die Partie blieb ausgeglichen, Bamberg ging lediglich mit einem knappen 38:36-Vorsprung in die Kabine.
Mit einem krachenden Dunking eröffnete Rubit, der lange auf der Bank geschmort hatte, für Brose die zweite Hälfte. Der US-Amerikaner war auch in der Folge die Option Nr. 1 im Angriff. Zehn Punkte erzielte Rubit im dritten Viertel. Absetzten konnten sich die Gastgeber dennoch nicht, weil ihnen nun wieder Fehlpässe unterliefen. Zu Beginn des Schlussabschnitts waren die Telekom Baskets auf vier Punkte dran (56:52).
Maodo Lo eröffnete das letzte Viertel mit einem Dreier, Wright und Rubit ließen weitere Körbe folgen. Bamberg war auf neun weg und behauptete diesen Vorsprung bis zur 35. Min., ehe Lo mit einem Korbleger erstmals für eine zweistellige Führung sorgte (67:56). Die Bamberger Fans glaubten nun endgültig an den "sweep" und trieben ihr Team weiter nach vorne. In der Schlussphase ließ sich Brose bei jedem Angriff viel Zeit, konnte aber nicht mehr punkten. Ein Technisches Foul gegen Ricky Hickman nach einem Dreier von Anthony DiLeo trug das Seine dazu bei, dass Bonn noch einmal auf fünf Punkte herankam. Doch dann ertönte die Schlusssirene - und der neunte Einzug ins Halbfinale von Brose Bamberg in den letzten zehn Jahren war perfekt.
Trainerstimmen
Luca Banchi (Brose Bamberg): "Exakt so ein schweres Spiel haben wir erwartet. Mit dem Rücken zur Wand haben die Bonner gezeigt, wozu sie fähig sind. Ich muss mich daher bei meiner Mannschaft bedanken. Bei einer 2:0-Führung besteht das Risiko, dass man etwas leichtsinnig ins Spiel geht. Aber mein Team hat mit viel Energie und Intensität gespielt. Mit dieser Einstellung müssen wir auch das Halbfinale bestreiten."

Predrag Krunic (Telekom Baskets Bonn): "Glückwunsch an Bamberg, es war ein verdienter Sieg. Es war ein knappes Spiel, beide Mannschaften haben eine gute kämpferische Leistung gezeigt und viel investiert. Am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben."

Die Statistik
Brose Bamberg -
Telekom Bask. Bonn 75:70

(18:16, 20:20, 18:16, 19:18)
Bamberg Wright (17 Punkte/4 Dreier), Rubit (16), Lo (11/1), Radosevic (9), Zisis (8/2), Hackett (5/1), Hickman (5/1), Musli (3), Olinde (1), Staiger
Bonn Gamble (12), DiLeo (12/2), Bartolo (9/1), Zubcic (8), Djurisic (7/1), Mayo (6/1), Hill (6), Curry (5/1), Klein (3/1), Breunig (2),
SR M. Reiter, Madinger, Streit
Zuschauer 6150
Gesamtwurfquote Bamberg 49 Prozent (28 Treffer/57 Versuche), Bonn 38 (25/66)
Dreierquote Bamberg 45 Prozent (9/20), Bonn 28 (7/25)
Freiwurfquote Bamberg 77 Prozent (10/13), Bonn 65 (13/20)
Rebounds Bamberg 39 (31 defensiv/8 offensiv), Bonn 35 (21/14)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 2/17, Bonn 8/10
Assists Bamberg 21 / Bonn 8
Fouls Bamberg 22/ Bonn 21