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Brose Bamberg siegt mit "Hunderter" gegen Ulm


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Sonntag, 10. März 2019

Brose Bamberg gewinnt nach schwachem Start gegen die Schwaben noch klar mit 103:94.
Der Bamberger Center Cliff Alexander (rechts) im "Ringkampf" mit Patrick Miller Foto: Daniel Löb


Mit dem achten Sieg in Folge hat das Basketballteam von Brose Bamberg noch einmal Selbstvertrauen getankt vor dem entscheidenden Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch im türkischen Bandirma. Am Sonntagabend bezwang der Pokalsieger in der heimischen Arena Ratiopharm Ulm mit 103:94 und wahrte damit seine Chance auf eine bessere Ausgangsposition für die Bundesliga-Play-offs als den derzeitigen vierten Platz.

Start verschlafen

Draußen tobte Sturmtief "Eberhard", in der Brose-Arena herrschte dagegen zunächst ein laues Lüftchen - zumindest, was die Offensivausbeute der Bamberger in der Anfangsphase anbelangte. Sechsmal ließen sie sich in den ersten zehn Minuten das Spielgerät abluchsen, wobei sich Javonte Green dreimal als Balldieb auszeichnete. Nach sechs Minuten führten die Gäste bereits zweistellig (18:8), ehe die Oberfranken ins Spiel fanden. "Im ersten Viertel haben wir die Ulmer zu Schnellangriffen eingeladen. Es war schwer, sie zu stoppen, aber irgendwie sind wir ins Spiel zurückgekommen", sagte der Bamberger Trainer Federico Perego.

Kurz nach Wiederbeginn gelang Elias Harris der Ausgleich zum 28:28, mit einem Dreipunktespiel sorgte Augustine Rubit für die erste Führung. Dann übernahm Bryce Taylor: 13 der letzten 15 Bamberger Punkte im zweiten Abschnitt erzielte der 32-Jährige. Zur Pause führte das Brose-Team mit 53:48. Dass der Vorsprung nicht deutlicher war, lag daran, dass die Gastgeber wie schon am Mittwoch gegen Banvit Bandirma große Probleme unter dem eigenen Korb hatten. Sechs Offensivrebounds schnappten sich die Ulmer, die auf Aufbauspieler Per Günter und Center Isaac Fotu verzichten mussten.

Zwei Läufe der Bamberger

Im dritten Viertel blies den Ulmern der Wind dann ordentlich ins Gesicht. Mit zwei Läufen von jeweils 8:0 entschieden die offensiv kaum noch zu stoppenden Bamberger die Partie frühzeitig für sich. Gegen nun stark nachlassende "Spatzen" erhöhten sie das Tempo, der Gegner leistete sich sieben Ballverluste und konnte nicht mehr mithalten. Mit 29:17 entschied die Perego-Truppe diesen Abschnitt klar für sich. "Die Bamberger haben das in dieser Phase schlau gemacht. Sie haben viel Pick-and-Pop mit ihren langen Leuten Rubit und Harris gespielt. Wir sind so klar in Rückstand geraten und haben uns davon nicht mehr erholt", meinte der Ulmer Coach Thorsten Leibenath. Perego freute sich dagegen darüber, dass wir "im dritten Viertel das gemacht haben, was wir uns vorgenommen haben".

Die Minuten gut verteilt

Mit 17 Punkten Vorsprung gingen die Bamberger in den letzten Durchgang, in dem der Brose-Coach weiterhin munter durchwechselte und die Spielzeit auf viele Schultern verteilte. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Hausherren in den letzten Minuten etwas die Zügel schleifen, dennoch gelang ihnen der zweite "Hunderter" gegen die Ulmer in dieser Saison.

Die Statistik

Brose Bamberg - Ratiopharm Ulm 103:94

(26:28, 27:20, 29:17, 21:29) Bamberg Taylor (15 Punkte/2 Dreier), Rubit (15/1), Harris (14/1), Alexander (14), Zisis (13/3), Rice (11/2), Hickman (11/1), Heckmann (5/1), Stuckey (3/1), Olinde (2), Schmidt Ulm Miller (20), Evans (20), Green (19/1), Akpinar (9/1), Schilling (8), Radosavljevic (8), Thompson (4), Krämer (4), Reinhardt (2), Ugrai

SR Lottermoser, Oruzgani, Bohn Zuschauer 6007 Gesamtwurfquote Bamberg 62 Prozent (37 Treffer/60 Versuche), Ulm 62 (37/60)

Dreierquote Bamberg 43 Prozent (12/28), Ulm 15 (2/13) Freiwurfquote Bamberg 89 Prozent (17/19), Ulm 64 (18/28) Rebounds Bamberg 27 (19 defensiv/8 offensiv), Ulm 24 (16/8) Ballgewinne/-verluste Bamberg 10/17, Ulm 10/14 Assists Bamberg 25 / Ulm 23 Fouls Bamberg 24 / Ulm 20

Spieler des Spiels

Bryce Taylor zeigte seine beste Leistung in dieser Saison im Brose-Trikot. Zusammen mit Augustine Rubit war er mit 15 Punkten erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft. 13 Zähler, darunter zwei Dreier, erzielte der 32-Jährige im zweiten Viertel. Fünf seiner sieben Würfe fanden ihr Ziel, zudem blieb er an der Freiwurflinie fehlerlos(3/3).