Brose Bamberg: Wichtiger Sieg gegen Gaziantep - Chance auf Achtelfinale gewahrt
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Donnerstag, 09. Januar 2020
Die Bamberger setzen sich trotz eines schwachen Starts gegen Gaziantep mit 86:81 durch und sind wieder auf Achtelfinalkurs.
Vier Tage nach der ärgerlichen Bundesliga-Pleite in Crailsheim meldeten sich die Bamberger Basketballer in der Champions League trotz eines Katastrophenstarts mit einer Energieleistung und einem 86:81 (42:40)-Heimsieg gegen Gaziantep Basketbol zurück. Für das Brose-Team ist nun mit jeweils fünf Erfolgen und fünf Niederlagen der vierte Platz in der Gruppe C, der den Einzug ins Achtelfinale bedeuten würde, noch aus eigener Kraft erreichbar.
Die Mannschaft von Trainer Roel Moors profitierte zudem von den Niederlagen der auf den Rängen 3 und 4 platzierten Teams von Nischni Nowgorod und Peristeri. Weiter geht's für die Bamberger am Sonntag (18 Uhr) mit dem Pokalhalbfinale in der Brose-Arena gegen Alba Berlin - der Titelverteidiger erwartet dabei den Vorjahresfinalisten.
Immer wieder das gleiche Bild: Die Bamberger erste Fünf mit Paris Lee, Kameron Taylor, Louis Olinde, Chris Sengfelder und Assem Marei präsentierte sich in der Anfangsphase völlig desolat. Neun Punkte der Gäste resultierten aus Bamberger Ballverlusten, auch eine frühe Auszeit von Trainer Roel Moors beim 0:10 verpuffte wirkungslos. Lediglich Sengfelder wusste mit fünf Rebounds kämpferisch zu überzeugen. Der Coach richtete den Blick nach unten, wirkte ratlos. Erst nach dem 2:15 (7. Minute) gelangen den Bambergern einige durchdachte Angriffe, die Lee, Bryce Taylor und Olinde per Dreier abschlossen. Bis zur Viertelsirene waren die Hausherren dann dank aggressiverer Verteidigung bis auf 15:21 dran.
Mit Retin Obasohan, Bryce Taylor, Tre McLean, Elias Harris und dem starken Neuzugang Darion Atkins hatte Moors dann eine Formation gefunden, die sich wehrte und den Freaks nach 14 Minuten die erste Führung (28:27) bescherte. Nach drei Ballgewinnen hatten die Gastgeber per Schnellangriff abgeschlossen. Jetzt entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der das Brose-Team einen knappen 42:40-Vorsprung in die Halbzeit rettete.
Führung ausgebaut
In der Kabine hatte Trainer Moors vor allem seine Starter wohl kräftig wachgerüttelt: Jetzt drehten Kameron Taylor und Assem Marei in der Offensive auf und warfen im Alleingang eine Sechs-Punkte-Führung heraus. Auch von einem Zwischenspurt der Türken, die wieder mit 55:54 in Front gingen, ließen sich der jetzt überragende Kam Taylor und seine Mitstreiter nicht beeindrucken und zogen mit einem 19:5-Lauf erstmals zweistellig (73:60) davon.
Mit einem 73:64-Vorsprung ging die Brose-Mannschaft ins Schlussviertel - würde es diesmal reichen, die Führung über die Zeit zu retten?
Zweieinhalb Minuten später war bereits klar, dass die Hausherren erneut wackelten. Die Abstimmungsschwierigkeiten in der Bamberger Defensive nutzten die Anatolier eiskalt aus und waren bis auf 73:75 dran. Nach zahlreichen Fehlwürfen kam der Dreier von Lee zur rechten Zeit. Jetzt merkten auch die Fans, dass die Mannschaft ihre Unterstützung brauchte. Einen schönen Spielzug schloss McLean blitzfrei unter dem Korb ab - mit viel Energie in der Verteidigung und einem 7:0-Lauf hatten sich die Bamberger wieder etwas Luft verschafft (82:73). Mit einer Zehn-Punkte-Führung ging der Hausherr in die letzten drei Minuten. Dann ging ein Raunen durchs Publikum - der Ex-Bamberger Stevan Jelovac blies per Dreier zur Aufholjagd. Auf der Gegenseite vergaben die Brose-Akteure selbst einfache Korbleger. Die beiden Punkte von Sengfelder 34 Sekunden vor dem Ende zum 86:80 wirkten wie eine Erlösung und sicherten den so wichtigen Sieg.