Das neu formierte Bamberger Team muss sich bei den starken Unterfranken mit 73:76 geschlagen geben.
Zwei Serien sind zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison in der Würzburger Arena gerissen: Die ambitionierte Mannschaft von Dirk Bauermann startete mit einem Paukenschlag und brachte dem deutschen Meister aus Bamberg 110 Tage nach dem Gewinn des neunten Titels mit dem 73:76 (39:46) die erste Niederlage bei. Im 14. Frankenderby sicherten sich die Würzburger zudem den ersten Erfolg gegen den großen Nachbarn, der erstmals seit 2009 (55:67 in Oldenburg) wieder ein Auftaktspiel im deutschen Oberhaus verlor. Am Dienstag, 3. Oktober, um 15 Uhr geht's für Brose Bamberg mit dem ersten Heimspiel gegen Gießen weiter.
Nach einer stimmungsvollen Eröffnungsshow, bei der die Bamberger Cheerleader in den Trikots der 18 Bundesliga-Teams aufliefen und musikalisch von der Band Culcha Candela begleitet wurden, erfolgte pünktlich um 20.30 Uhr der erste Sprungball der 52. Bundesliga-Saison.
Nach 2:10 Minuten erzielte Neuzugang Daniel Hackett per Dreier die ersten Punkte für den Meister. Nach anfänglicher Offensivflaute (0:6) fingen sich die Hausherren aber und erzwangen ein offenes Spiel.
Die fünf Fouls innerhalb von 100 Sekunden der Gäste und die Ballverluste Nummer 4 und 5 nutzten die Unterfranken, um sich erstmals einen größeren Vorsprung (32:26) zu erspielen, wobei sich bei den Hausherren vor allem Kresimir Loncar als sicherer Vollstrecker erwies. Auf Bamberger hielten zwar Bryce Taylor (10 Punkte in der ersten Halbzeit), Maodo Lo (7) und Leon Radosevic (6) dagegen, doch ansonsten konnte sich keiner gegen die aggressive Verteidigung der Hausherren so richtig durchsetzen. Robin Benzing (13) war letztlich dafür verantwortlich, dass die motivierten "Bauermänner" sehr zur Freude ihrer Fans mit einem 46:39-Vorsprung in die Kabine gingen.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts an der Würzburger Dominanz (55:45), so dass Andrea Trinchieri zu einer frühen Auszeit gezwungen war. Jetzt blies der starke Hackett zur Aufholjagd, doch die Hausherren ließen sich nicht beeindrucken und gingen mit einem komfortablen 64:55-Vorsprung in die letzten zehn Minuten.
Vor dem Schlussviertel stellte sich die Frage: Kann der Favorit das Blatt noch wenden? Das Brose-Team ging jetzt in der Verteidigung mit viel mehr Energie zu Werke. Tatsächlich schien die Partie dank der Punkte von Hackett und Lo zu kippen (63:67), doch Maurice Stuckey setzte mit seinem Dreier einen weiteren Nadelstich. Quincy Miller schoss auf der anderen Seite dagegen eine Fahrkarte nach der anderen. Nach dem dritten Hackett-Dreier war beim 66:72 drei Minuten vor dem Ende aber noch nichts entschieden. Rubit und Radosevic brachten die Gäste bis auf 70:72 heran. Doch im Gegensatz zu den Gästen verwandelten die Würzburger ihre Freiwürfe sicher und siegten verdient.
Lo war neben Taylor noch der beste Bamberger.
Diese Niederlage habe ich voraus gesehen nach den relativ schwachen Vorstellungen in der Vorbereitung.
Quincy Miller läuft rum wie sein eigener Schatten. Das war somit gar nix gestern und Glückwunsch nach Würzburg, die sich den Sieg verdient haben mit viel Einsatz und Willen.
Was war das denn? Da hat Trinchieri aber richtig Arbeit vor sich. Eines verstehe ich aber bei ihm nicht. Warum nimmt er Staiger erst 20 Sekunden vor Ende rein, wenn schon alles brennt. Lo muss seine Schlampigkeit im Abspiel endlich einmal ablegen. Ich behaupte mal, dass er das Spiel verloren hat als er zum Schluß mehrmals gepatzt hat.
O.K. Lo hatte ein paar Fehler, aber die vergebenen Freiwürfe wiegen schwerer.-Die Bamberge hatten einmal einen Spieler namens Jim Wade. Der war in jeder freien Minute in der Halle und brachte sich auf Höchstniveau. Und genau dieser Spieler war es, der Bamberg maßgeblich in die Bundesliga brachte. Also: Freiwürfe üben bis es wie bei Staiger funktioniert. Kalt von der Bank kommen und 3er werfen. Von Quincy Miller bin ich sehr enttäuscht. Wenn da nicht mehr kommt? Vielleicht kommt jetzt der Tritt in den Allerwertesten von Trinchieri, den er nach eigenen Aussagen braucht. Da bin ich zuversichtlich, dass ihm da geholfen wird.