Brose Bamberg ist nach der Niederlage gegen ZSKA Moskau bereits am Samstag gegen Science City Jena in der Bundesliga gefordert.
Augustine Rubit war schon in der Aufwärmphase anzumerken, dass ihm seine Knochenprellung noch schwer zu schaffen macht, doch der US-Amerikaner wollte sein von Verletzungen gebeuteltes Team nicht im Stich lassen, biss auf die Zähne und ging am Ende mit 16 Punkten sogar als Bambergs Topwerfer gegen ZSKA Moskau vom Feld. 15 Minuten nach der 76:92-Niederlage kam der Zwei-Meter-Mann aus der Kabine, bewegte sich recht vorsichtig und meinte, dass er in der Kabine erst einmal eine Portion Eis benötigte, um die Schmerzen zu lindern.
"Das ist eine der beste Mannschaft in Europa, da musst du um jeden Ball kämpfen, aber das haben wir in der zweiten Halbzeit nicht gemacht. Wir haben uns zu viele Fehler geleistet, deshalb hat es nicht gereicht", analysierte der 28-Jährige die am Ende deutliche Niederlage.
Trainer Andrea Trinchieri machte beim Blick in die Statistik einen gravierenden Unterschied aus: Will Clyburn (9), Kyle Hines (8), Semen Antonov (7) und ihre Mitstreiter sammelten insgesamt 36 Rebounds ein - darunter zwölf am offensiven Brett - während die Hausherren nur auf insgesamt 22 kamen. "Wir hatten eine sehr gute erste Halbzeit, kamen mit viel Energie raus und machten die richtigen Dinge. Dann aber waren wir nicht gut genug in den zweiten 20 Minuten. Bis auf die Rebounds waren wir in den Statistiken einigermaßen ebenbürtig", zog Trinchieri Bilanz und ließ keine Entschuldigungen gelten: "Klar spielen sie physisch, ja, aber das ist etwas, das wir sehr schnell verbessern müssen. Wenn es ein Problem gibt, dann muss es das gesamte Team angehen, nicht nur die langen Leute. Wir müssen als Mannschaft besser rebounden."
28 Minuten (57:61) war das Brose-Team auf Augenhöhe, doch dann drehte Euroleague-Topwerfer Nando de Colo (20 Punkte) auf. Mit der Unterstützung von Will Clyburn (15) und Cory Higgins (12) schoss der Tabellenführer einen Elf-Punkte-Vorsprung heraus, der im Schlussviertel bis auf 19 Zähler anwuchs.
Jena setzt auf ErfahrungNach diesem Kräftemessen mit einem der europäischen Topteams gilt es für den deutschen Meister, Kraft zu tanken und wieder in den Bundesliga-Modus umzuschalten. Denn am Samstag (20.30 Uhr) kommt mit Science City Jena eine Mannschaft in die Brose Arena, die sich zuletzt gegen den Spitzenreiter Bayern München vehement wehrte und erst im Schlussviertel mit 78:85 den Kürzeren zog. Bei Jena ragte dabei Julius Jenkins, der mit 24 Punkten, fünf Rebounds und sieben Assists ein komplettes Spiel ablieferte, heraus. Der inzwischen 36-Jährige, der zweimal als wertvollster Spieler und dreimal als bester Offensiv-Akteur der Bundesliga ausgezeichnet wurde, ist mit 12,6 Punkten im Schnitt bester Werfer der Thüringer. Aber auch Skyler Bowlin (12,3), Martynas Mazeika (12,0) und der 37-jährige Routinier Derrick Allen (11,5) punkten für den Tabellen-13. (4:7 Siege) zweistellig. Mit Immanuel McElroy (37 Jahre) steht ein weiterer erfahrener Akteur im Team von Science City Jena.
Neuzugang Dejan Musli am Freitag beim Medizincheck
In der Saison 2010/11 gingen Jenkins, McElroy und Allen gemeinsam mit dem heutigen Bamberger Bryce Taylor zusammen für Alba Berlin auf Korbjagd und mussten sich erst im Finale den Bambergern geschlagen geben. Zu einem Wiedersehen wird es auf dem Spielfeld aber nicht kommen, da Taylor (Faserriss in der Wade) ebenso wie Luka Mitrovic (Oberschenkelverletzung) und Elias Harris (Knie) fehlen wird.
Ob Neuzugang Dejan Musli, der am Freitag in Bamberg eingetroffen ist und den Medizincheck absolviert haben soll, bereits am Samstag eingesetzt wird, ist offen. Brose Bamberg hat die Verpflichtung des serbischen 2,13-Meter-Riesen am Freitag noch nicht offiziell verkündet.