Brose Bamberg im Finale gegen Oldenburg: Ein letztes Mal Vollgas geben
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Freitag, 09. Juni 2017
Brose Bamberg will am Sonntag mit einem Sieg über Oldenburg die neunte Meisterschaft perfekt machen. Es wird das 75. Saisonspiel für die Bamberger.
Das 75. Saisonspiel ist für die Bamberger Brose-Basketballer das wichtigste: Am Sonntag (17.15 Uhr im Liveticker auf inFranken.de) kann die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri mit dem dritten Sieg im dritten Spiel der Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft Freak City wieder einmal in den Ausnahmezustand versetzen.
Selbst der Überraschungsfinalist aus Oldenburg scheint nicht mehr an eine Wende zu glauben. "Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Sie hat heute ihr wahres Gesicht gezeigt. Aber um Bamberg zu schlagen, muss man vor allem in der Defensive ein perfektes Spiel abliefern. Um die dritte Partie zu gewinnen, müssen wir ein perfektes Spiel machen - und Bamberg müsste einiges falsch machen", konstatierte EWE-Coach Mladen Drijencic nach der 76:88-Niederlage am Mittwoch in der eigenen Arena. Der Hauptrunden-Fünfte verkaufte sich zwar deutlich besser als bei der 60:96-Pleite drei Tage zuvor in Bamberg, doch eine Chance besaß er gegen den Serienmeister in keiner Phase der Partie.
Drijencic betonte aber auch: "Wir werden nicht mit weißer Fahne nach Bamberg fahren. Wir haben Charakter, wir haben unseren Stolz nicht aufgegeben." Die Tatsachen, dass die Oldenburger dem Brose-Team schon einmal die Party vermasselten, nämlich im Pokalfinale 2015, sowie der sensationelle 3:2-Erfolg im Halbfinale gegen den Hauptrunden-Primus Ulm, zeigen, dass man Rickey Paulding & Co. nie abschreiben darf.
"Wir müssen 40 Minuten lang fokussiert spielen und damit rechnen, dass die Oldenburger mit dem Rücken zur Wand noch intensiver auftreten werden. Wahrscheinlich ist es das natürliche Verhalten eines Menschen oder Spielers, dass man denkt ,ok, wir sollten das gewinnen'. Wir haben aber begriffen, dass Oldenburg eine sehr gefährliche Mannschaft ist, die sehr schnell Feuer fangen kann. Wenn man da nachlässig ran geht, dann geht man ein großes Risiko ein. Das sollte man nicht machen, und dessen sind wir bewusst", betonte Maodo Lo, der in Spiel 1 mit 17 Punkten bester Werfer der Bamberger war und in Oldenburg mit fünf Assists geglänzt hat.
"Abwehr das Allerwichtigste"
"Das Allerwichtigste ist und bleibt die Defensive - wenn wir hinten hart verteidigen, dann kommen vorne die offenen Würfe automatisch", nennt der Lette Janis Strelnieks die Marschroute, die in dieser Saison schon so oft zum Erfolg geführt hat."Es wird eine weitere große Schlacht", warnte Trinchieri und schob hinterher: "Ich bin sicher, Oldenburg wird alles geben." Trotzdem liegen am Sonntag mit Sicherheit die Meister-T-Shits bereit und die Getränke sind kalt gestellt.