Brose Bamberg verliert bei Zalgiris Kaunas nach einer spannenden Partie mit 84:88.
Die Basketballer von Brose Bamberg konnten ihre schwarze Serie in Kaunas nicht beenden. Am Dienstagabend unterlagen sie trotz einer engagierten Leistung knapp mit 84:88 (49:50) und zogen nun schon zum siebten Mal beim litauischen Rekordmeister den Kürzeren. Damit kassierte das Team von Trainer Trinchieri in dieser Euroleague-Saison die siebte Niederlage. Die Chance, die Bilanz wieder auszugleichen, bietet sich aber bereits am Donnerstag (20 Uhr) im Heimspiel gegen Real Madrid.
Nach zähem Beginn - die ersten vier Würfe gingen daneben - fanden die Bamberger mit der Einwechslung von Dorell Wright nach sechs Minuten in die Partie. Acht Punkte steuerte der US-Amerikaner zu einem 9:0-Lauf der Gäste bei, mit dem sie sich einen Zehn-Punkte-Vorsprung erspielten (16:6, 8. Min.). Dann aber drehten die Litauer auf. Dank vier Dreiern hatten sie kurz nach Beginn des zweiten Viertels wieder die Nase vorne (24:22).
Lücken in der Verteidigung
In der Folge bekam das Brose-Team Arturas Milaknis und Antanas Kavaliauskas nicht in den Griff. Mit jeweils acht Punkten im zweiten Durchgang sorgten die beiden Litauer dafür, dass ihr Team stets knapp vorne lag. Die Bamberger Abwehr, die zu Beginn noch recht sicher gestanden hatte, offenbarte nun doch einige Lücken, die Zalgiris ausnutzte.
Bei den Bambergern sorgte dann aber Geburtstagskind Daniel Hackett, der am Dienstag 30 Jahre alt wurde, dafür, dass Kaunas nicht davonzog. Der Italiener schloss wie Wright einige Male erfolgreich ab, so dass die Brose-Mannschaft zur Pause nur mit einem Punkt hinten lag. Kein Faktor im Spiel der Bamberger in Halbzeit 1 war Ricky Hickman, der nach schwachem Beginn und zwei frühen Fouls lange auf der Bank schmorte. Aufbauspieler Nikos Zisis leistete sich zwar drei Ballerverluste, hatte aber zu diesem Zeitpunkt bereits acht Assists zu Buche stehen.
Maodo Lo dreht auf
Auch im dritten Viertel bewachten die Bamberger Milaknis nicht eng genug, so dass der Litauer seine Dreier Nr. 4, 5 und 6 erzielen konnte. Damit ging Kaunas erstmals mit zehn Punkten Vorsprung in Front (64:54, 26. Min.). Daraufhin tat es der deutsche Meister aber seinem Gastgeber gleich. Mit Treffern aus der Distanz von Maodo Lo (3) und Wright sowie einem Korbleger von Lo mit der Schlusssirene des dritten Viertels glich er die Partie wieder aus (72:72).
Bamberger beweisen Moral
Gegen eine nun sehr aggressive Abwehr von Zalgiris taten sich die Gäste schwer. Einige Notwürfe waren die Folge. Kaunas erarbeitete sich bis zwei Minuten vor der Schlusssirene eine 86:79-Führung. Die Bamberger bewiesen aber Moral. Nach einem irren Dreier von Hackett aus über acht Metern Entfernung lagen sie 25 Sekunden vor Ende nur noch mit zwei Punkten hinten. Aber die Wende schafften sie nicht mehr.
Die Statistik
Zalgiris Kaunas -
Brose Bamberg 88:84 (21:22, 29:27, 22:23, 16:12)
Kaunas Milaknis (20 Punkte/6 Dreier), Jankunas (17/1), Kavaliauskas (15), Pangos (11/1), White (9/1), Ulanovas (6), Micic (5/1), Davies (4), Toupane (1), Valinskas
Bamberg Wright (22/4), Hackett (17/3), Lo (14/4), Radosevic (11), Zisis (8), Nikolic (5), Rubit (5), Hickman (2), Staiger, Heckmann, Olinde
SR Koromilas (Griechenland), Vojinovic (Serbien), Nedovic (Slowenien)
Zuschauer 11 180
Gesamtwurfquote Kaunas 54 Prozent (27 Treffer/50 Versuche), Bamberg 52 (29/56)
Dreier Kaunas 53 Prozent (10/19), Bamberg 46 (11/28)
Freiwurfquote Kaunas 83 Prozent (24/29), Bamberg 84 (15/18)
Rebounds Kaunas 28 (23 defensiv/5 offensiv), Bamberg 24 (19/5)
Ballgewinne/-verluste Kaunas 6/9, Bamberg 2/10
Assists Kaunas 21 / Bamberg 19
Fouls Kaunas 20 / Bamberg 26
Wieder ein Spiel das man leicht hätte gewinnen können. Aber wenn ein so erfahrener Spieler wie Zisis vier Würfe aus dem Halbfeld in einem Viertel daneben setzt und ein Hickmann total ausfällt, dann kann man nicht gewinnen. Ich vermisse Daniel Theis sehr hinten wie vorne. Er hat in entscheidenen Situationen oft Spiele herumgerissen. Da gibt es z.Zt. keinen unter dem Brett mit einer solchen Sprungkraft. Schade.