Brose Bamberg kassiert bereits die fünfte Niederlage
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Sonntag, 17. Dezember 2017
Der deutsche Meister leistet sich in Oldenburg allein im ersten Viertel acht Ballverluste und verliert mit 74:81.
Bambergs Brose-Basketballer zeigen zwar in der Euroleague begeisternde Spiele, doch in der Bundesliga stottert der Motor gewaltig. Der deutsche Meister hat offensichtlich bei der Aufholjagd am Donnerstag gegen Piräus zu viel Kraft gelassen, kassierte am Sonntag in Oldenburg eine verdiente 74:81-Niederlage und ging damit im 14. Spiel bereits zum fünften Mal als Verlierer vom Parkett. Die Unkonzentriertheiten äußerten sich diesmal vor allem in 16 Ballverlusten und vielen dummen Fouls.
Bei den ersten vier Angriffen schenkte der Meister den Oldenburgern viermal das Spielgerät - kein Wunder, dass die EWE Baskets auf Grund dieses Bamberger Katastrophenstarts das Kommando übernahmen (7:0). Der deutsche Meister kämpfte sich danach zwar immer wieder heran, doch weitere vier Ballverluste bescherten den Hausherren, bei denen der 35-jährige Rickey Paulding eine herausragende erste Hälfte (19 Punkte) spielte, einfache Zähler (24:17).
Dank der Dreier von Lucca Staiger und Daniel Hackett sowie der guten Aktionen von Dejan Musli am Brett war der Gast im zweiten Viertel schnell auf 27:28 dran, doch wieder hatte vor allem "Mr. Oldenburg" die richtigen Antworten und sorgte zusammen mit Rashid Mahalbasic für einen Zehn-Punkte-Vorsprung. Danach knackten die Bamberger die Zonenverteidigung mit vier Dreiern von Maodo Lo (2), Dorell Wright und erneut Staiger, so dass sie zum Seitenwechsel nur mit einem Zähler (43:44) hinten lagen. Das dritte Viertel begann ähnlich dem ersten: Die Oldenburger nutzten Bambergs Ballverluste 10 und 11 zum 48:43, und als sich die Brose-Jungs anschickten, das Blatt zu wenden, sorgte der überragende Paulding - wer sonst - mit fünf Zählern wieder für klare Verhältnisse.
Nach dreieinhalb punktlosen Minuten des Meisters zog der Vizemeister im Schlussviertel bis auf 69:58 davon. Würde dem Brose-Team wieder ein Comeback gelingen? Wright, der starke Lo und Musli leiteten jedenfalls die Aufholjagd ein - 84 Sekunden vor dem Ende war der Rückstand bis auf drei Zähler eingedampft. Doch Mickey McConnell, Karsten Tadda und Mahalbasic unterstützten Paulding, der 39 Minuten ackerte, nach Kräften und halfen, den verdienten Sieg zu sichern.
Team und Schiris kritisiert
"Erstens: Glückwunsch an Oldenburg für den verdienten Sieg. Zweitens: Mein Team hat schlecht gespielt, war nicht in der Lage dagegenzuhalten. Das ist nicht gut. Drittens: Das ist nicht der Hauptgrund, aber es war unglaublich, wie die Schiedsrichter dieses Spiel geleitet haben. Die Liga wird immer besser, mit großartigen Teams und Coaches. Wir müssen etwas unternehmen, um das Level aller Beteiligten nach oben zu bringen. Ich kann das nicht mehr ertragen", äußerte Brose-Trainer Andrea Trinchieri Kritik an den Unparteiischen, die sich mit ihren seltsamen Entscheidungen den Unmut aller Beteiligten zuzogen.
Der Kräfteverschleiß der letzten Wochen war dem Meister am Sonntag deutlich anzumerken und verheißt vor dem Euroleague-Doppelspieltag mit den Partien am Dienstag (19 Uhr) in Kaunas und am Donnerstag (20 Uhr) in der Brose Arena gegen Real Madrid nichts Gutes.
Die Statistik
EWE Baskets Oldenburg - Brose Bamberg 81:74
(24:17, 20:26, 19:15, 18:16)
Oldenburg Paulding ( 28 Punkte/1 Dreier), Mahalbasic (14), McConnell (11/1), Massenat (8), Schwethelm (8/2), Philmore (6), Tadda (6), Loesing
Bamberg Wright (15/3), Lo (14/4), Musli (13), Rubit (9), Staiger (6/2), Nikolic (5/1), Hickman (5/1), Hackett (3/1), Heckmann (2), Radosevic (2)
SR Rodriguez, Bittner, Groll
Zuschauer 6000
Gesamtwurfquote Oldenburg 52 Prozent (27 Treffer/52 Versuche), Bamberg 47 (28/60)
Dreier Oldenburg 24 Prozent (4/17), Bamberg 44 (12/27)
Freiwurfquote Oldenburg 79 Prozent (23/29), Bamberg 75 (6/8)
Rebounds Oldenburg 30 (23 defensiv/7 offensiv), Bamberg 31 (21/10)
Ballgewinne/-verluste Oldenburg 12/12, Bamberg 6/16
Assists Oldenburg 15/ Bamberg 13
Fouls Oldenburg 21 / Bbg. 24