Brose Bamberg geht die Puste aus
Autor: Klaus Groh
Bamberg, Mittwoch, 08. Mai 2019
Die Bamberger rehabilitieren sich gegen den Tabellenzweiten aus Oldenburg, doch zum Sieg reicht es nicht. Die Gäste gewinnen mit 93:86.
Fangen sich die Bamberger Brose-Basketballer im Bundesliga-Endspurt oder präsentieren sie sich ähnlich desolat und blutleer wie bei den blamablen Auftritten im Champions-League-Final-Four in Antwerpen? Diese Frage stellte sich vor dem Bundesliga-Heimspiel am Mittwochabend gegen die sich in Topform befindlichen EWE Baskets aus Oldenburg.
Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten bemühte sich die Mannschaft von Federico Perego zwar sichtlich, sich für das kollektive Versagen zu rehabilitieren, doch zum Sieg reichte es für den Tabellenfünften nicht. Die Gäste sicherten sich mit dem 86:93 (44:47)-Erfolg beim neunmaligen deutschen Meister endgültig Rang 2, während das Brose-Team in den beiden Derbys am Freitag in Bayreuth und am Sonntag im Heimspiel gegen Würzburg aufpassen muss, zumindest den fünften Platz zu behaupten.
Ersetzen musste Perego Ricky Hickman, der am Sonntag Vater einer Tochter geworden war und am Montag zu seiner Familie in die USA gereist ist. Für ihn nahm der Coach erstmals Kristian Kullamäe in den Kader.
Einsatz und Leidenschaft verlangten die Fans - und das Team legte los wie die Feuerwehr und erfüllte die Vorgaben in der Anfangsphase beinahe perfekt. Tyrese Rice versenkte schnell zwei Dreier (12:2), Cliff Alexander vollstreckte per Dunking zum 18:3. Danach fanden die Oldenburger besser ins Spiel, doch die Dreier 3 und 4 von Rice bescherten den Hausherren einen 29:18-Vorsprung vor dem zweiten Viertel.
Als sich die Gäste anschickten zu verkürzen, traf Rice noch zweimal aus der Distanz (6 von 7) und hatte zur Pause bereits 22 Punkte auf dem Konto. Einige Ballverluste, schlechte Verteidigung und fragwürdige Entscheidungen in der Offensive ermöglichten den Oldenburgern einen Zwischenspurt, zur Pause war der Favorit auf 44:47 dran.
Gehemmt wurde der Spielfluss auf beiden Seiten durch die kleinlichen Pfiffe der Unparteiischen, die in den ersten 20 Minuten 28 Fouls sahen - der Hauptleidtragende war der Ex-Bamberger Karsten Tadda, der nach einem Technischen und einem Unsportlichen früh das Spielfeld verlassen musste.
Paulding dreht auf
Nach dem Seitenwechsel gelang es der Bamberger Abwehr zunächst nicht, die beste Offensivmannschaft der Liga zu stoppen. Schnell brachte vor allem Liga-Topwerfer Will Cummings den Gast erstmals in Führung. "Mr. Oldenburg", Rickey Paulding, sorgte wenig später für einen zweistelligen Vorsprung (63:53) des Tabellenzweiten. Auf Bamberger Seite übernahm jetzt Augustine Rubit: Mit elf Punkten in Folge brachte er sein Team vor dem Schlussviertel wieder auf 64:67 heran.