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Brose Bamberg geht als Vierter mit Heimrecht gegen Bonn in die Play-offs


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Dienstag, 01. Mai 2018

Der deutsche Meister zittert sich beim Mitteldeutschen BC zu einem 76:74-Auswärtssieg. Die Bayern leisten mit dem Sieg in Bonn wertvolle Schützenhilfe.
Maodo Lo (hier beim Wurf) war im Weißenfelser Wolfsbau einer der Garanten für den Bamberger Sieg. Foto: Kuch


Die Bamberger Brose-Basketballer starten als Tabellenvierter am kommenden Sonntag (17.15 Uhr) mit dem Heimrecht ins Play-off-Viertelfinale gegen die Telekom Baskets Bonn. Während sich der deutsche Meister beim Mitteldeutschen BC zu einem 76:74-Sieg zitterte, kassierten die Bonner eine 72:83-Heimniederlage gegen den Hauptrunden-Primus Bayern München. Da aber auch die zuvor punktgleichen Mitkonkurrenten aus Oldenburg (74:90 daheim gegen Frankfurt) und die Bayreuther (68:82 in Würzburg) verloren, fielen die Telekom Baskets nur auf Rang 5 zurück und treffen nun im Viertelfinale wie im Vorjahr auf die Bamberger. Das Brose-Team verlor in der letzten Saison zwar das erste Heimspiel gegen die Bonner, sicherte sich danach aber mit einer 9:0-Bilanz den neunten Meistertitel.
In den anderen Viertelfinalserien stehen sich Bayern München und die Skyliners Frankfurt, Alba Berlin und Oldenburg sowie Ludwigsburg und Medi Bayreuth gegenüber. Den Klassenerhalt sicherte sich Bremerhaven mit dem 87:74-Sieg über Gießen. Zweiter Absteiger neben Tübingen ist die "Bamberger Filiale" aus Erfurt. Die Rockets unterlagen im Derby in Jena mit 81:85.
Wie schon so oft in dieser Saison präsentierten sich die Bamberger auswärts zu Beginn des Spiels wenig inspiriert und schläfrig. In den ersten fünf Minuten gelangen gerade einmal zwei Punkte (2:9), nach sieben Minuten lagen die Hausherren bereits zweistellig in Front (16:5) und nahmen diese Führung auch mit in die erste Viertelpause (20:9). Das Reboundverhältnis von 15:8 bringt deutlich zum Ausdruck, dass die Einstellung der Gäste nicht stimmte.
Das änderte sich dann in den zweiten zehn Minuten (29:15): Der Dreier von Maodo Lo zum 22:12 war ein erster Weckruf. Nach einem 16:4-Lauf, den Louis Olinde und Lucca Staiger mit zwei Dreiern innerhalb von fünf Sekunden krönten, ging der deutsche Meister erstmals mit 25:24 in Front. Nach fünf Punkten von Dorell Wright lag der Gast sogar mit 38:32 vorn, doch vor der Pausensirene versenkte Warren noch den sechsten Dreier für den MBC. Da die Bayern zu diesem Zeitpunkt deutlich mit 49:36 in Bonn führten, lag das Brose-Team in der Blitztabelle nach 20 Minuten auf Rang 4.
Der Auftakt des dritten Viertels ähnelte dann sehr dem des ersten: Die Wölfe holten sich die Führung zurück, weil vor allem Ricky Hickman eine Fahrkarte nach der nächsten schoss. Doch dann drehte Wright auf und verhalf seiner Mannschaft zu einer 53:44-Führung, die allerdings vor den letzten zehn Minuten wieder auf 55:53 zusammenschrumpfte. In Bonn lagen die Telekom Baskets gegen den FC Bayern nur noch mit 60:63 hinten.
Zu Beginn des Schlussviertels ging der MBC dann dank der Punkte des starken Lamont Jones sogar wieder mit 56:55 in Front. Doch jetzt legte Maodo Lo mit zwei Dreiern los, Wright ließ ein Drei-Punkte-Spiel folgen und Staiger netzte aus der Distanz zum 71:63 ein. Im Telekom Dome führten die Bayern vier Minuten vor dem Ende wieder mit neun Punkten.
Doch Jones wollte im letzten Spiel für den MBC nicht als Verlierer vom Parkett gehen und brachte sein Team mit seinem vierten Dreier 22,7 Sekunden vor dem Ende bis auf einen Zähler heran. Nach zwei Hackett-Punkten von der Freiwurflinie stand Jones bei seinem letzten Wurf 2,4 Sekunden vor dem Ende mit der Fußspitze auf der Dreierlinie, so dass den charakterstarken Weißenfelsern der Ausgleich versagt blieb.
Lo zog nach dem Krimi Bilanz: "Wir sind nach dem schlechten Start in der ersten Halbzeit gut zurückgekommen. In der zweiten Hälfte war der Beginn von unserer Seite wieder etwas langsam. Die Partie hätte auch in die andere Richtung laufen können. Am Ende hatten wir Glück, dass es nur ein Zweier und kein Dreier war. Wir waren einige Male unkonzentriert, und Jones hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Es ist wichtig für uns, dass wir in der ersten Play-off-Runde Heimvorteil haben."