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Brose Bamberg - ein Team mit Potenzial


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Donnerstag, 30. August 2018

Brose Bamberg gewinnt das erste Testspiel gegen den Zweitligisten aus Heidelberg mit 88:80.
In seinem ersten Spiel im Trikot von Brose Bamberg gelangen Neuzugang Tyrese Rice (rechts) zehn Punkte und fünf Assists. Foto: pr


Schnell, aggressiv, smart - so will Ainars Bagatskis seine Mannschaft spielen sehen. Im ersten Testspiel setzte das neuformierte Basketballteam von Brose Bamberg die Vorgaben des neuen Trainers zumindest phasenweise um. Am Donnerstagabend besiegte der Bundesligist in der Strullendorfer Hauptsmoorhalle den Zweitligisten MLP Academics Heidelberg mit 88:80.

Die wichtigste Erkenntnis: Im Team des früheren lettischen Nationaltrainers schlummert Potenzial, das Bagatskis in den kommenden Wochen und Monaten nun ausschöpfen muss. Von den sechs Neuzugängen deutete Tyrese Rice bereits an, dass er der Kopf des Teams werden könnte. Der Aufbauspieler erzielte zehn Punkte und gab zudem fünf Assists, von denen drei sehr raffiniert waren. Center Cliff Alexander verpasste mit elf Punkten und acht Rebounds ein "double-double" nur knapp. Aufgrund seiner Athletik hat er seine Stärken eindeutig unter den Körben, die Verteidigungsarbeit des 22-Jährigen ist noch ausbaufähig.

Die ersten drei Würfe des Serben Stevan Jelovac drehten sich mit Pech wieder aus dem Korb heraus. Das Spiel lief am Serben in der Folge etwas vorbei, dennoch kam er auf sieben Punkte und sieben Rebounds. Rückkehrer Arnoldas Kulboka, der deutlich an Muskelmasse zugelegt hat, traf seine ersten beiden Dreier, doch er übertrieb es in der Folge aus der Distanz ein wenig. Grundsolide spielte Maurice Stuckey, während der zweite Rückkehrer aus Würzburg, Leon Kratzer, etwas übermotiviert wirkte. Der Center kam nur in der zweiten Hälfte zum Einsatz.

Elias Harris meldet sich zurück

Einen guten Eindruck hinterließ mit Elias Harris ein "halber Rückkehrer". Der Ex-Nationalspieler scheint seine Knieverletzung, die ihn fast ein Jahr außer Gefecht setzte, vollständig überwunden zu haben, spielte gewohnt engagiert und traf vier seiner fünf Würfe. Dagegen wurde mit Bryce Taylor ein weiterer Rekonvaleszent noch geschont. Ebenfalls nicht zum Einsatz kam William McDowell-White. Der australische Aufbauspieler hatte sich im Sommer an der Achillessehne verletzt.

Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (30:29) - jeder Spielabschnitt wurde wieder beim Stand von 0:0 gestartet - drückten die Bamberger aufs Tempo. Mit etlichen Schnellangriffen gelang ihnen ein 20:0-Lauf, das zweite Viertel entschieden sie deutlich mit 28:7 für sich. Je länger die Partie dauerte, desto mehr machte sich der Kräfteverschleiß nach einer harten ersten Trainingswoche mit 13 Einheiten bemerkbar. Die Abschnitte 3 und 4 gingen mit 27:20 und 17:10 an die Heidelberger, die bereits ein Trainingslager und zwei Vorbereitungsspiele hinter sich hatten.

Die Partie gegen den letztjährigen Viertelfinalisten aus der ProA fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Bamberger Fans müssen sich noch bis zum Turnier in Bayreuth am 8./9. September gedulden, bis sie die neu zusammengestellte Mannschaft in Augenschein nehmen können. Denn auch das zweite Testspiel gegen den Bundesligarivalen Science City Jena am kommenden Sonntag geht hinter geschlossenen Türen über die Bühne. Brose Bamberg: Rubit (13 Punkte), Alexander (11), Kulboka (11/2 Dreier), Rice (10/1), Harris (9), Stuckey (8/2), Heckmann (8), Jelovac (7), Olinde (6/1), Zisis (3/1), Kratzer (2), Kullamäe, Heckel