Bamberger Fans demonstrieren für Verbleib Flemings
Autor: Harald Rieger
Bamberg, Sonntag, 25. Mai 2014
In der Zeitung und im Internet haben die Fans der Brose Baskets ihrem Ärger über die offenbar geplante Entlassung von Trainer Chris Fleming bereits Luft gemacht. Nun erreicht der Protest auch die Straße - zu einer nicht ganz unbewusst gewählten Uhrzeit.
Noch lässt die offizielle Entscheidung über die Zukunft von Brose Baskets-Trainer Chris Fleming auf sich warten. Doch seine Fans haben sich längst entschieden. Sie wollen ihren vierfachen Meistermacher behalten. In zahlreichen Leserbriefen bekunden sie ihre Sympathie mit dem Coach. Eine Online-Petition an den Aufsichtsratsvorsitzenden der Brose Baskets, Michael Stoschek, hat inzwischen über 500 Unterschriften. Auf Facebook haben mehr als 1000 User die "Pro Fleming"-Initiative geliked, wo auch für den Sonntagmorgen um fünf Minuten vor zwölf Uhr zu einer Demonstaration vor der Brose Arena aufgerufen wurde, um für den Verbleib Flemings in Bamberg zu kämpfen. Rund 80 Fans folgten dem Aufruf und forderten Lautstark nicht nur den Verbleib des Trainers, sondern auch den des sportlichen Geschäftsführers der Brose Baskets, Wolfgang Heyder.
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Auf Transparenten waren Slogans zu lesen wie "Wer ist schon Brose?", "Der Bamberger Basketball braucht Fleming! Braucht er Brose?" oder "Mit Wolfgang ging´s bergauf! Mit Stoschek bergab!"
"Wir haben lange und geduldig auf eine Entscheidung des Aufsichtsrates gewartet. Mit der spontanen Kundgebung wollen wir ihm auf die Sprünge helfen", erläuterte deren Initiator Oliver Meißner, Fanclubmitglied des Clubs "Faszination Basketball". Zudem wollten die Fans Druck machen und zeigen, dass sie mit der Entscheidung einer möglichen Trainerentlassung nicht einverstanden seien. Schließlich habe Fleming in vier Jahren vieles erreicht in Bamberg. "Nur weil mal eine Saison nicht so läuft, kann man doch nicht gleich Tschüss sagen", wetterte Meißner. Auch rede Stoschek immer nur von seinem Geld, das er investiere. Dabei entgehe ihm aber völlig, wie viel Zeit und Geld die Fans investieren.
"Wir fahren bei allen Auswärtsspielen mit und sind auch mal locker 18 bis 20 Stunden unterwegs. Aber unsere Leidenschaft kommt eben vom Herzen und nicht vom Scheckbuch", betonte Meißner, der selbst als Juniorpartner den Verein sponsert. Ob er jedoch dieses Sponsoring unter Stoschek in der nächsten Saison vorsetzen wird, sei mehr als fraglich.
Ein anderer Fan, Thomas Heidenreich, ist ebenso sauer und klagt: "Basketball ist doch kein Wirtschaftsschaftsunternehmen und Leidenschaft kann man nicht mit dem Scheckbuch kaufen!" Überhaupt wo blieben bei Stoscheck dabei die eigenen Firmenideale? Müssen nun auch junge Ingenieure, die bei Brose eingestellt werden, Angst haben, dass sie trotz fester Zusagen wieder entlassen werden, falls es nicht so laufe wie Stoschek es gerne möchte?
Zudem, so betonen die Fans vor der Arena, sei die Kundgebung eine erste Aktion gewesen, weitere sollen folgen.