Bamberger behalten die Nerven
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Sonntag, 02. Februar 2020
Brose Bamberg verteidigt gegen die Frankfurt Skyliners in den Schlussminuten die Führung und gewinnt mit 87:76.
Christian Sengfelder brachte es auf den Punkt. "Das Spiel war sicherlich kein Leckerbissen, aber der Sieg war ungemein wichtig", meinte der Power Forward von Brose Bamberg nach dem hart erkämpften 87:76 (37:38)-Erfolg am Sonntagnachmittag gegen die Frankfurt Skyliners. Mit dem erst vierten Heimsieg in der Bundesliga in dieser Saison kletterte die Mannschaft von Trainer Roel Moors wieder in die Play-off-Ränge und ist als Tabellenachter nun punktgleich mit s.Oliver Würzburg (7.) und Rasta Vechta (6./alle 20:14 Punkte).
Bundesliga
Brose Bamberg - Frankfurt Skyliners 87:76
Mit 76:66 führten die Hausherren drei Minuten vor Schluss, ehe Joe Rahon und Quantez Robertson die Hessen mit zwei Dreiern binnen weniger Sekunde bis auf vier Punkte an ihren Gegner heranbrachten. Doch die Frankfurter waren schon zu diesem Zeitpunkt mit ihren Kräften am Ende und dem Bamberger Druck nicht mehr gewachsen. Sie leisteten sich Ballverluste und Fehlwürfe, so dass die Oberfranken doch noch deutlich die Oberhand behielten. "Es ging nur ums Gewinnen um jeden Preis. Die Einstellung bei uns hat gestimmt", meinte Brose-Center Elias Harris.
Lange Anlaufzeit
Der Bamberger Kapitän war der überragende Mann auf dem Parkett und lieferte über die gesamte Spielzeit hinweg eine konstant starke Leistung. Viele seine Mannschaftskollegen brauchten dagegen eine ganze Halbzeit, bis sie auf Betriebstemperatur waren. Aufbauspieler Paris Lee hatte in den ersten beiden Viertel ebenso wie Flügel Tré McLean keinen einzigen Wurf genommen. Dennoch kamen beide noch auf eine zweistellige Ausbeute. McLean lief im dritten Viertel heiß, in dem er alle seiner 13 Punkte erzielte und dabei vier Dreier versenkte. Lee (11) trug mit drei erfolgreichen Distanzwürfen dazu bei, dass die Bamberger ihre Dreierquote von null Prozent in Halbzeit 1 (0 von 4) auf 41 (7 von 17) in die Höhe schraubten.
Marei und Atkins schwach
Der wachsenden Treffsicherheit aus der Distanz hatten es die Hausherren zu verdanken, dass sie sich im dritten Viertel erstmals ein wenig absetzen konnten. In den ersten beiden Durchgängen hatten sie sich zu sehr darauf konzentriert, den Ball ans Brett zu bekommen. Frankfurt machte in der Zone die Räume aber dicht. Außer Harris konnte sich kaum einer der "Langen" unter dem Korb durchsetzen. Assem Marei (1 von 3) und Darion Atkins (0 von 3) waren kein Faktor, Christian Sengfelder (3 von 7) war offensiv nur ein bisschen effektiver. Dagegen bot sich Mateo Seric (acht Punkte in 10:12 Minuten) wieder einmal für weitere Einsätze an.
Zäh war die erste Halbzeit auch deshalb verlaufen, weil die Bamberger den Ball nicht laufen ließen. Nur sieben Assists hatten sie nach 20 Minuten zu Buche stehen (Frankfurt 13). In der zweiten Halbzeit waren diese Zahlen exakt andersherum.