Alba Berlin schlägt gegen Brose Bamberg zurück
Autor: Peter Seidel
Bamberg, Sonntag, 31. März 2019
Die Berliner gewinnen das Bundesliga-Spitzenspiel in Bamberg mit 69:66 und revanchieren sich für die Pokalniederlage.
Nach zwölf Siegen hintereinander ist die Erfolgsserie von Brose Bamberg gerissen. Alba Berlin gewann am Sonntagabend das spannende Spitzenspiel des 26. Bundesliga-Spieltags in der Brose-Arena mit 69:66 (33:33). Damit gelang dem Team aus der Hauptstadt die Revanche für die Niederlage im Pokalfinale vor sechs Wochen an gleicher Stelle. Zudem haben sie im Kampf um den vierten Tabellenplatz, der Heimrecht in der ersten Play-off-Runde garantiert, die besseren Karten in der Hand, da sie jetzt nach Minuspunkten vor den Bambergern liegen und auch im direkten Vergleich besser sind.
Obwohl die Berliner die Partie mit drei Aufbauspielern begannen, zeigte zunächst der Hausherr das strukturierte Spiel. Immer wieder fand er Cliff Alexander unter dem Korb.Zur frühen 10:2-Führung (5. Minute) dank eines 8:0-Laufs steuerte der Center sechs Punkte in Folge bei. Aufgrund der guten Bamberger Verteidigung tat sich der Eurocup-Finalist schwer. Hinzu kam eine schwache Dreierquote. Erst der 13. Wurf aus der Distanz fand sein Ziel.
Der klare Bamberger 20:9-Vorsprung schmolz aber im zweiten Viertel schnell dahin. Sechs Ballverluste leisteten sie sich in diesem Durchgang, wobei die Albatrosse ihren Gegenspielern viermal das Spielgerät klauten. Die Gäste kamen so zu einem 14:0-Lauf, mit dem sie die Führung übernahmen (29:25, 16. Minute). Brose-Coach Federico Perego versuchte nun seinerseits, mit drei Aufbauspielern auf dem Feld wieder für mehr Sicherheit zu sorgen. Ein unsportliches Foul gegen Martin Hermannsson trug zudem dazu bei, dass der Pokalsieger die Partie wieder ausgleichen konnte. Aufbauspieler Tyrese Rice hatte sich wie Ricky Hickman in der ersten Halbzeit drei Ballverluste geleistet, Daniel Schmidt unterliefen wie Nikos Zisis zwei Turnover, so dass Perego angesichts der Unsicherheiten im Spielaufbau das Thema seiner Pausenansprache schnell gefunden haben dürfte.
Rice, der bis dahin erst drei Punkte erzielt hatte, fand auch nach dem Seitenwechsel offensiv keinen Rhythmus. Es entwickelte sich nun ein beiderseits mit viel Leidenschaft geführter offener Schlagabtausch, bei dem sich kein Team mehr als drei Zähler absetzen konnte. Zwar trafen die Berliner jetzt ihre Dreier besser, auf Bamberger Seite hielt jedoch Hickman mit acht Punkten im dritten Abschnitt dagegen, so dass es vor Beginn des Schlussdurchgangs abermals unentschieden stand (50:50).
Wütend auf die Schiedsrichter
In diesem wurde es von Minute zu Minute hitziger. Dass die Schiedsrichter über sechs Minuten lang kein Foul gegen die Berliner pfiffen, machte die Bamberger Fans wütend. Die Dezibelzahl in der Arena stieg immer weiter an. Obwohl Rice weiterhin unglückliche Entscheidungen traf, war 11,8 Sekunde vor Spielende beim Stand von 66:69 eine Verlängerung noch möglich. Rice setzte den dazu nötigen Dreier daneben und bescherte Alba den hart erkämpften Sieg. Zisis, der die Bamberger gegen die Berliner mit einem Dreier noch zum Pokalsieg geworfen hatte, war für den letzten Wurf keine Option. Der Grieche verfolgte wegen einer fiebrigen Erkältung das letzte Viertel im Trainingsanzug von der Mannschaftsbank aus.
Die Statistik
Brose Bamberg - Alba Berlin 66:69
(20:9, 13:24, 17:17, 16:19) Bamberg Alexander (15 Punkte), Hickman (12/1 Dreier), Taylor (8/2), Harris (7/1), Rubit (6), Rice (5/1), Heckmann (5/1), Stuckey (3/1), Olinde (3), Zisis (2), Kulboka, Schmidt Berlin Nnoko (12), Thiemann (11/1), Siva (9/2), Giffey (8), Herrmannsson (7/1), Saibou (6/1), Walton (6/1), Sikma (4), Giedritis (3), Ogbe (3), Schneider