Druckartikel: Spatenstich in Bischbergs "Himmelreich"

Spatenstich in Bischbergs "Himmelreich"


Autor: Hans Kurz

Bischberg, Donnerstag, 04. Sept. 2014

In Bischberg wird ein Baugebiet mit 72 Grundstücken erschlossen. Die Nachfrage ist größer als das Angebot.
Beim symbolischen Spatenstich (v.l.): Eduard Herrmann von der Baufirma Herrmann, Gewobau-Vorstand Georg Neuberger und Bürgermeister Johann Pfister sowie Geschäftsführer Hans-Joachim Brandt und Bauleiter Winfried Lamberty vom Ingenieurbüro SRP


Es war ein weiter Weg ins "Himmelreich". Bereits vor elf Jahren hatte die Gewobau den Antrag gestellt, das potenzielle Baugebiet im Osten Bischbergs an der Grenze zu Bamberg aufzuplanen und erschließen zu dürfen. In Bischberg wollte man jedoch vor einer Neuausweisung von Bauland zunächst innerörtliche Baulücken schließen. Die Nachfrage nach Grundstücken überstieg jedoch das deutlich das, was die Eigentümer unbebauter Flächen im Ort bereit waren zu verkaufe. Der Druck wurde so groß, dass nach mehrjährigen Beratungen der Gemeinderat in diesem April den Bebauungsplan "Himmelreich" beschloss.

Und die Nachfrage übersteigt auch hier bereits das Angebot der 72 Bauplätze mit Größen zwischen 370 und 850 Quadratmeter, wie Georg Neuberger, Vorstand der Gewobau, beim offiziellen Spatenstich am Donnerstag berichten konnte.

Die Gewobau, der laut Neuberger etwa die Hälfte der Fläche gehört (die andere Hälfte befindet sich in Privatbesitz) realisiert als Erschließungsträger das gesamte Projekt. Das genossenschaftliche Wohnungsbauunternehmen investiert dafür nach Angaben von Neuberger rund zwei Millionen Euro.

Großzügiger Bebauungsplan

Die Gewobau baut allerdings nicht selbst. Jeder Käufer ist frei, innerhalb eines "sehr weit gefassten Bebauungsplans", so Bürgermeister Johann Pfister (BI), seine Vorstellungen baulich umzusetzen. Zu dem "sehr modernen Konzept" zählt für Pfister auch, dass für das "Himmelreich" Glasfaseranschlüsse bis in jedes Haus und LED-Leuchten für die Straßenbeleuchtung vorgesehen sind. Der Bürgermeister ist jedenfalls zufrieden mit dem Modell, da auf die Gemeinde selbst keine Kosten zukommen. Darüber hinaus erhält sie sieben Grundstücke für einheimische Bauwillige.

Ein Wermutstropfen ist allenfalls, dass die Bewohner der angrenzenden Baugebiete über eine längere Zeit mit Baustellenlärm und -schmutz hinnehmen müssen. Pfister bleibt hier nicht mehr, als um Verständnis für den unvermeidbaren Lärm zu bitten und anzukündigen, dass die Zufahrtsstraßen regelmäßig gereinigt werden sollen.

Mit den Belastungen durch die Erschließung sollen die Anwohner höchstens bis Herbst 2015 leben müssen, denn bis dahin soll alles abgeschlossen sein, sagt Hans-Joachim Brandt, Geschäftsführer des planenden Ingenieurbüros SRP Schneider & Partner. "Kanalisation und Wasserleitungen kommen dieses Jahr noch rein", kündigte Brandt an. Im Laufe des nächsten Jahres sollen dann die übrigen Versorgungsleitungen und die Straßen fertiggestellt werden.

Weil es inzwischen offenbar mehr Interessenten als Baugrundstücke gibt, rechnet Bürgermeister Pfister damit, dass die 72 Plätze dann auch recht zügig bebaut werden. Deshalb habe die Gemeinde im Vertrag mit der Gewobau bereits darauf gedrungen, dass das gesamte Gebiet in einem Zug erschlossen wird.

Bischberger Stärken

Der Druck auf die Gemeinde und die Gewobau sein deshalb groß. "Die Leute würden am liebsten morgen anfangen zu bauen", weiß Pfister aus zahlreichen Anfragen im Rathaus. "Am liebsten gestern", meint Georg Neuberger, der bei der Gewobau ebenfalls die starke Nachfrage spürt. Was Bischberg so beliebt macht? Die Nähe zu Bamberg, die gute Anbindung, ob mit Radweg, Straße oder ÖPNV, führt Pfister an. Aber als selbstbewusster Bürgermeister nennt er natürlich auch die gute Infrastruktur seiner Gemeinde.