Sogar der Klimawandel wird in Scheßlitz berücksichtigt
Autor: Udo Billen
Scheßlitz, Montag, 25. November 2019
An alles wurde gedacht bei der ersten Erweiterung des neuen Gewerbegebiets "Brandäcker Süd" in Scheßlitz. Alle Beschlüsse dazu wurden einstimmig gefasst.
Bürgermeister Roland Kauper (CSU) war voll des Lobes und die Stadträte trauten ihren Ohren bei der jüngsten Ratssitzung am vergangenen Dienstag kaum: Jörg Meier von der Ingenieuraktiengesellschaft Höhnen und Partner, Bamberg, konnte an diesem Abend ein ganzes Füllhorn an Maßnahmen und Vorkehrungen für die erste Erweiterung des neuen Gewerbegebietes vor ihnen ausschütten. Es lag schon fast so etwas wie vorweihnachtliche Stimmung in der Luft, als er für Scheßlitz "etwas", " noch etwas" und "noch etwas" und "dann noch etwas" oben draufpackte.
Wie es dazu kam
Nach dem Beschluss zur Erweiterung des Gewerbegebiets "Brandäcker Süd" zu Beginn des Jahres kam durch zusätzliche Interessenten die Frage auf, warum das Gebiet nicht gleich bis zur erlaubten ausweisbaren Fläche vor der Hochspannung ausgedehnt werden könne? Nachfragen bei den Grundstücksbesitzern ergaben Zustimmung, mit Ausnahme eines kleinen Zipfels im unteren südwestlichen Teil, direkt vor der Hochspannung.
Noch letzte Woche gab es laut Bürgermeister Kauper "zwei weitere Anfragen von größeren Firmen". Er ergänzte, "dass es nicht nur die Automobilindustrie gibt, die zur Zeit etwas hustet, sondern auch andere, die gebraucht werden und nach Flächen suchen". Aber auch unter dem Aspekt nicht genutzter städtebaulicher Fläche wäre es schade, die entstandene Lücke nicht zu nutzen, wie Jörg Meier meinte. Da dafür aber die geplante Zufahrt des Areals allein über die Straße Brandäcker nicht ausreicht, ergab die Nachfrage beim Straßenverkehrsamt, dass einer weiteren Zufahrt über die Staatsstraße nichts im Wege stehen würde. Im Gegenteil, es wurde sogar noch eine Aufweitung der Staatsstraße um eine Linksabbiegerspur aus Richtung Bamberg signalisiert.
Keine neue Begrünung nötig
Und durch die zusätzliche Erweiterung des Gewerbegebiets könnte auch die jetzige Ortsrandbegrünung beibehalten werden, und es wäre keine neue Begrünung notwendig. So könnten die Kosten dafür und auch für neue Vermessungsarbeiten eingespart werden.
Eine zweite potenzielle Hürde konnte man ebenfalls aus dem Weg räumen: die zunehmende Bebauung und Versiegelung von Flächen. Hier gelang es in Zusammenarbeit mit der Stadt sogar, diesmal nicht eine neue Ausgleichsfläche schaffen und ausweisen zu müssen, sondern eine bereits als Gewerbegebiet ausgewiesene Fläche in Wiesengiech wieder zur landwirtschaftlichen Fläche zurückzuführen. Auf den Einwand, dass es für Wiesengiech schon einen Interessenten für die gewerbliche Ansiedlung gebe, kam die Antwort von Kauper, dass sich die geplante Werkstatt unterhalb der zum Tausch vorgesehenen Fläche befinde.
Da in dem Bereich des Tauschgeländes Leitungen verlaufen, wäre die Nutzung für Gewerbezwecke sowieso erschwert. Das betreffende Gebiet ist sogar noch größer als die jetzt vorgesehene Erweiterung in Scheßlitz, was sich für die Stadt darüber hinaus als Verbesserung der Flächenbilanz erweist.
In der vorgestellten Erweiterung in Scheßlitz sind alle Nebenflächen der künftigen Bebauung versickerfähig anzulegen. Für notwendige Parkflächen müssen die künftig dort ansässigen Firmen selbst sorgen. Das schließt auch gegebenenfalls eine gemäßigte Parkflächenbebauung "in die Höhe" ein, wie es am Abend hieß.