Druckartikel: So fährt man das Doppel-Herz in den Schnee

So fährt man das Doppel-Herz in den Schnee


Autor: Sabine Christofzik

Bamberg, Montag, 23. Januar 2017

Das Rätsel der eiskalten Liebesgrüße ist kein Mysterium, wenn man weiß, wie's funktioniert.
Ein Doppelherz im Schnee, als Leserfoto geschickt von Inge Dippold aus Viereth.  Foto: privat


Oh, wie süß, so ein Zufall. Zwei Herzchen im Schnee. "Gemalt" von vier Autoreifen. Entdeckt man sie nahe seiner Wohnung, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es jemanden gibt, der einen gern zum Lächeln bringen möchte. Inge Dippold aus Viereth war in diesem Winter die Erste, die uns ein Bild von solch einem Kunstwerk geschickt hat.

Ob absichtlich produziert oder nebenbei beim normalen Rangieren entstanden - wie funktioniert das? Da schaut man zuerst mal im Internet nach. Das weiß doch immer alles. Und tatsächlich, da haben einige Zeitungs-Kollegen echt prima Vorarbeit geleistet. Die vom "Nordkurier" aus Neubrandenburg zum Beispiel. Dort gingen vor einiger Zeit Reporter dem Reifenspurenherzchen-Phänomen nach.


Die Anleitung

Mit herz-lichen Grüßen nach Vorpommmern "spicken" wir mal im Online-Artikel vom 30. Januar 2014 aus Pasewalk: "Man braucht: Eine Straße, ein Auto, eine Einfahrt (oder Stichstraße oder jede beliebige freie Fläche am Straßenrand) und ausreichend Schnee. Wir nehmen mal an, dass die Freifläche in Fahrtrichtung rechts von unserer Straße ist.

Dort angekommen, scharf rechts lenken und auf die Freifläche fahren, so als wollte man ordentlich im 90-Grad-Winkel parken. Steht das Auto gerade? Gut, dann anhalten. Rückwärtsgang einlegen, Lenkrad nach links drehen und wieder auf die Straße rollen, und zwar so, dass der Wagen so auf der Straße landet, dass man sofort wieder dahin zurückfahren kann, wo man herkam. Macht man doch nie? Kommt schon vor.


Vor Schulen und Zigarettenautomaten

In den alten Zeiten, als es noch mehr Zigarettenautomaten gab, fand man die Herzen verdächtig oft genau dort. Hinfahren, Kippen holen, Herz malen, heimfahren. Auch vor Schulen findet man sie, wenn Eltern ihre Kinder abholen. Meist aber nicht lange, da die anderen Eltern alles sofort wieder kaputt fahren."

Zwei oder drei kleine Kurven muss das Gehirn schon schlagen, um wirklich zu kapieren, warum am Ende eines ganz einfachen Fahrmanövers durch physikalische Magie diese Herzen entstehen, merken die Nordkurier-Kollegen an und bieten neben der schriftlichen Anleitung auch noch eine im Bewegtbild an.