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Silberhorn wieder auf dem Weg nach Berlin


Autor: Pauline Lindner

Forchheim, Sonntag, 18. November 2012

Thomas Silberhorn wurde von der CSU einstimmig für den Bundestags-Wahlkreis Bamberg-Forchheim nominiert.
Thomas Silberhorn in Buckenhofen  Foto: Pauline Lindner


111 gültige Delegiertenstimmen oder 100 Prozent für Thomas Silberhorn. Höchst erfreut verkündete Wahlleiter Eduard Nöth dieses Ergebnis bei der CSU-Delegiertenversammlung im Buckenhofener Sportheim. "Ich bin fast etwas benommen", bekannte der einstimmig Gewählte, als das Ergebnis bekannt war.

Zuvor hatte der Bundestagsabgeordnete ausführlich Rechenschaft über seine Arbeit in Berlin und für den Wahlkreis abgelegt. "Eine Zwischenbilanz", wie er mehrfach betonte. Das Wahlergebnis gibt seiner Einschätzung Recht.


Offener Gedankenaustausch

Der ICE-Ausbau - zwei Milliarden Euro sind für die Strecke Nürnberg-Ebensfeld vorgesehen - ist für Silberhorn das größte Vorhaben im Wahlkreis. Vorgezogen aus dem Paket sollen die Abschnitte bei Forchheim und im nördlichen Landkreis Bamberg werden.

Seine Forderung: Kommunen und Bürger müssen vor den Wiedereintritt in die Planfeststellungverfahren eingebunden werden. "Vor dem Verfahren muss ein offener Gedankenaustausch stattfinden."

Diesen Aspekt hob er auch beim Thema Energiewende hervor. Drei Faktoren seien zu beachten: Man müsse die Potenziale sehen, die Bürger beteiligen, um so regionale Wertschöpfung zu erreichen.
An der zweiten Position rangierte in Silberhorns Rechenschaftsbericht der Lärmschutz an de r A 73. Seit 30 Jahren würde der im Raum Forchheim und Eggolsheim diskutiert. Nun sei die Stadtseite Forchheim genehmigt als aktiver Schutz mit Wällen und Flüsterasphalt "Buckenhofen ist noch offen", musste der Abgeordnete gegenüber Gastgeber Karl-Heinz Fleckenstein, dem Vorsitzenden des CSU-Ortsverbands Buckenhofen einräumen.


Abzug der US-Army

An dritter Stelle wandte sich Silberhorn dem für Bamberg sehr wichtigen Thema Abzug der US-Army am 30. September 2013 zu. Neun Prozent des Stadtgebiets gehören dazu. Hier ist es gelungen, der Kommune das Erstzugriffsrecht auf alle bislang von den Vereinigten Staaten genutzten Liegenschaften einzuräumen. Hier sieht er eine große Aufgabe auf Bamberg zukommen.

In Vorwegnahme der einhelligen Zustimmung nannte Fleckenstein Silberhorn "einen wirklich würdigen Vertreter in Berlin". In den stürmischen Zeiten heute habe man solche Abgeordnete nötig. Standfestigkeit gehört nach Silberhorns eigener Einschätzung dazu.


Sein Thema: Europa

Darauf beruft er sich, wenn es um seine von der Koalitionsmehrheit abweichende Meinung zur europäischen Finanzkrise geht. Deshalb auch schätzt er Post von Leuten, die nicht seine Position teilen, aber seine Einstellung loben, ließ er die Delegierten des Wahlkreisse 236 wissen. Inhaltlich wehrt er sich gegen schöne Reden für andere, "wenn wir keinen ausgeglichenen Haushalt schaffen". Und: "In der europäischen Finanzkrise kann nur Zeit gekauft werden." er sei durchaus für Reformen, Finanzhilfen seien zu befristen und mit Auflagen zu versehen. Und: "Es müssen die Konsequenzen gezogen werden."

Deshalb forderte Silberhorn auch in Buckenhofen, zur Ergänzung der Finanzhilfen muss es ein Insolvenzverfahren für Staaten und Banken geben." Auch das Ausscheiden aus der Euro-Zone - "nicht aus Europa" - müsse für Staaten, die nicht mithalten können, möglich sein.


Über das Betreuungsgeld

Aber bei weitem nicht in anderen Positionen weicht Silberhorn von der Arbeit der schwarzgelben Koalition ab. Eigens hob er das Betreuungsgeld hervor und ist froh, dass die Lastenverteilung bei der Grundsicherung, wie sie Rotgrün 2003 eingeführt habe, korrigiert werden konnte. "Das war die größte Belastung für die Kommunen in der Geschichte Deutschlands".

Die Entlastung belaufe sich auf mehr als 16 Milliarden Euro. Der Staat habe noch nie so viel für die Familien geleistet als in der letzten Legislaturperiode. "Jetzt wünsche ich mir mehr ideelle Unterstützung", erbat der Abgeordnete unter großem Beifall aus den Reihen der Delegierten.