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Siggi Stengel schlägt Bambergs OB Andreas Starke


Autor: Michael Wehner

Bamberg, Montag, 16. Sept. 2013

Andreas Starke (SPD) und Siggi Stengel (CSU) lieferten sich bei der bis in die Abenstunden laufenden Auszählung lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Trotz Stengels Sieg ändert sich an der Vertretung Bambergs im Bezirk wohl wenig. Starke und Heucken punkten bei den Zweitstimmen.
Erfolgreich im Kampf "David gegen Goliath": Der Stegauracher Bürgermeister Siegfried Stengel eroberte zum dritten Mal das Direktmandat für den Bezirkstag im Stimmkreis Bamberg-Stadt..  Foto: Ronald Rinklef


Es war ein Kampf David gegen Goliath, so sah es zumindest "David" alias Stegaurachs Bürgermeister Siegfried Stengel (CSU). Goliath hieß in diesem Fall Andreas Starke. Der Bamberger SPD-Oberbürgermeister hatte sich zusammen mit anderen Genossen mit einem Großaufgebot an Werbemitteln in die Schlacht um das Bamberger Direktmandat für die Bezirkswahl geworfen.

Dennoch hatte der 63-jährige Stegauracher am Ende die Nase vor dem Bamberger. Stengel kann mit 32,3 Prozent der Stimmen (Vorläufiges Endergebnis) über das Direktmandat in den Bezirkstag einziehen. Starke lag mit 31,2 Prozent nur knapp dahinter, konnte sich gegenüber 2008 allerdings um rund drei Prozentpunkte verbessern. Dennoch müssen sich die Bamberger keine Sorgen machen, einen wichtigen Vertreter in dem in Bayreuth tagenden Gremium zu verlieren. Starke hat seinen Sitz über den SPD-Listenvorschlag so gut wie sicher.

Allein im Stimmkreis Bamberg-Land konnte er er 11.700 Zweitstimmen sammeln, in Stimmkreis Forchheim kamen weitere 5000 dazu. Übermäßig enttäuscht war Starke also nicht: "Gegen den allgemeinen Zuwachs der CSU auf Landesebene war schwer anzukommen. Eine Bezirkswahl trägt zudem viel mehr als eine Persönlichkeitswahl wie die OB-Wahl das Parteienetikett."

Freude löste das Ergebnis beim Kreisvorsitzenden der Bamberger CSU, Christian Lange, aus. Es zeige, dass die Bäume der SPD auch in Bamberg nicht in den Himmel wüchsen. "Auch Oberbürgermeister Andreas Starke ist zu schlagen. Dieses Ergebnis bringt für die Stadtratswahl viel Rückenwind und Euphorie", sagte Lange.


Vier Vertreter für Region Bamberg

Eher mit Zurückhaltung als mit ausgelassener Freude reagierte der Gewinner selbst, Siegfried Stengel. Er kann sich nun auf die dritte Amtsperiode seit 2003 vorbereiten. Stengel hob vor allem die gute Zusammenarbeit mit den bisher für Bamberg im Bezirkstag arbeitenden Politikern hervor, zu denen neben Starke die grüne Bezirksrätin Ulrike Heucken und der Bamberger Landrat Günther Denzler (CSU) zählt. Es sei gut, dass Bamberg wohl auch in Zukunft mit vier Personen in dem 16-köpfigen Gremium vertreten sei, meinte Stengel: "Dann haben wir alleine bereits 25 Prozent der Stimmen."

Zumindest bis zum frühen Abend, als die Auszählung in der Stadt noch lief, sah es nicht danach aus, als ob sich an dem Vierer-Team viel ändern würde. Der amtierende Bezirkstagspräsident Günther Denzler eroberte mit 49 Prozent wieder das Direktmandat im Stimmkreis Bamberg-Land. Und die Grüne Ulrike Heucken schaffte im Stimmkreis Bamberg mit 11,8 Prozent ein respektables Ergebnis, das eineinhalb Punkte über dem von 2008 lag. Weil sie auch kräftig Zweitstimmen einheimsen konnte, scheint ihr Einzug in den Bezirkstag über die Liste so gut wie sicher.

Als ausgesprochene Stimmenmagneten erwiesen sich auch der Bischberger Bürgermeister Johann Pfister und der Bamberger Grüne Peter Gack, der vom letzten Listenplatz startete und ganz nach vorne sprang. Gack hatte am Ende einer langen Auszählungsprozedur 3600 Stimmen auf seinem Konto. Pfister, der für die Freien Wähler antrat, erzielte völlig ohne Plakatwerbung 9,1 Prozent der Stimmen.
 
4800 Stimmen für Heyder

Wenig überraschend ist das gute Zweitstimmen-Ergebnis von Wolfgang Heyder (SPD). Der bekannte Basketballmanager holte im Stimmkreis Bamberg-Stadt rund 4800 Zweitstimmen