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Sicherheitswacht soll im Bamberger Osten verstärkt auf Streife gehen


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Freitag, 03. Februar 2017

Die Sicherheitswacht wurde jüngst mit neuem Personal aufgestockt. Auch im Umfeld der Aufnahmeeinrichtung sollen die Freiwilligen Streife gehen.
Marco Ulbrich (links) und Klaus Steger auf Streifendienst: Die beiden Bürger haben sich freiwillig für die Sicherheitswacht gemeldet. Insgesamt 20 Stellen hat die Polizei zur Verfügung.  Foto: Barbara Herbst


In dieser Woche erst hat eine Streife der Sicherheitswacht, die gerne mit "Siwa" abgekürzt wird, ein streitendes Ehepaar in der Innenstadt zur Räson gebracht und den Polizeibeamten übergeben. Für Bambergs Inspektionschef Thomas Schreiber die Bestätigung, wie wichtig die freiwilligen Helfer für die Sicherheitsarbeit in der Domstadt sind. "Die sind unterwegs, und die schauen hin!"

Das sei gerade auch im Bamberger Osten der Fall. "Die Siwa ist fast täglich unterwegs", betont Schreiber. Bis zu drei Streifen teilen sich die Aufgabe. Sie seien neben der Innenstadt im Umfeld der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) unterwegs, verstärkt in den Abendstunden. "Eine Streife ist immer im Kapellenschlag und der Pödeldorfer Straße unterwegs."


Insgesamt 20 Stellen

In Bamberg stehen insgesamt 20 Stellen für die Sicherheitswachtler zur Verfügung. Sie unterstützen die Arbeit der Beamten. Die Polizei gibt letztlich die Route und den Zeitplan für die "Hilfssheriffs" vor. Derzeit seien 18 Stellen besetzt, sagt Schreiber.

Aus seiner Sicht greifen die Maßnahmen: Er habe lange keine Klagen in Bambergs Osten mehr gehört. Die Polizei hatte zuletzt Ende vergangenen Jahres hart durchgegriffen und war gegen eine Gruppe von straffälligen Bewohnern der Aufnahmeeinrichtung vorgegangen. Seitdem seien auch die Straftaten zurückgegangen.


Noch nicht wahrgenommen

Andreas Triffo, der für den Bamberger Bürgerblock (BBB) im Stadtrat sitzt, begrüßt zwar die Bemühungen, sei die Streife der Sicherheitswacht im Umgriff der AEO doch eine der Forderungen des BBB. Doch trotz der Aufstockung der "Siwa" hätten bisher weder er noch die Anwohner im Kapellenschlag, mit denen Triffo geredet habe, von den Streifengängen etwas mitbekommen.

Für ihn ist im Hinblick auf die Ausbaupläne der Flüchtlingseinrichtung von 1500 auf 3400 Plätze ohnehin mehr Präsenz von Sicherheitswacht und Polizei gefragt. "Ich sehe wachsenden Handlungsbedarf mit Ausweitung der Kapazität." Es gehe darum, den Anwohnern das Gefühl zu geben, dass sie sicher seien. Das fehle derzeit immer noch.


Bis 2020: 1500 Sicherheitswachtler in Bayern

Sicherheitswacht Die bayerische Sicherheitswacht ("Siwa") gibt es seit gut 20 Jahren. Inzwischen sind "Siwaner" in 130 Städten im Freistaat auf Streife.

Ausbildung Nach einem Sicherheits- und Eignungstest sowie einer Ausbildung dürfen Freiwillige gegen Bezahlung auf Streife gehen.

Befugnisse Die Freiwilligen führen Ausweise mit sich, dürfen Personalien feststellen und einen Platzverweis erteilen. Sie stehen per Funk mit der Polizei in Verbindung.

Ausbau Die Zahl der Sicherheitswachtler in Bayern soll im Zuge des Konzepts "Sicherheit durch Stärke" bis 2020 auf 1500 fast verdoppelt werden.