Selbsternte-Gärtnerei in Bamberg: Tomatenvielfalt ist Trumpf
Autor: Anna-Lena Deuerling
Bamberg, Montag, 27. August 2018
Wem der Tomatenanbau in dieser Saison nicht geglückt ist, kann sich in der Bamberger Selbsternte-Gärtnerei trösten.
Cocktailtomaten, Rispentomaten, Fleischtomaten, Romatomaten - und da hört die Auswahl im Supermarkt nicht selten auch wieder auf. Dabei eröffnet sich Gärtnern und Gourmets eine riesige Vielfalt an Tomatensorten - wenn sie danach suchen.
Fündig wird man inmitten des Bamberger Gärtnerviertels. In der fünften Generation baut die Familie Emmerling in der Zollnerstraße dort Gemüse, Kräuter, Zierpflanzen und Hopfen an. Seit dreieinhalb betreibt Junggärtner Kris Emmerling die Selbsternte-Gärtnerei. Seine Aufgabe: Tomatenvielfalt greifbar machen. "Wir wollen vor allem alte Sorten erhalten - und vermeintlich verloren gegangene Sorten wieder etablieren."
Über 300 Sorten lagern mittlerweile in der Samenbank der Familie Emmerling. Circa 100 verschiedene Sorten davon werden abwechselnd angebaut. "So können wir immer wieder neues Saatgut gewinnen", erklärt Emmerling. Was ihm wichtig sei: Bei den angebauten Sorten handelt es sich um samenechte Sorten, keine hochgezüchteten Hybridsorten.
Sorten passen sich an
"Die Sorten verändern sich mit der Zeit auch - sie reagieren auf das Klima, passen sich nach und nach den äußeren Gegebenheiten an", sagt Emmerling. Indem die Gärtnerei das Saatgut selbst gewinnt, soll auch langfristig die Unabhängigkeit von großen Konzernen gesichert werden.