Segen für "Segen unserer Gesellschaft"
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Sonntag, 23. Oktober 2016
Zum Ökumenischen Blaulicht-Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Otto kamen hunderte Ehren- und Hauptamtliche der in Bamberg vertretenen Hilfsorganisationen.
Es war der wohl berührendste Moment in diesem Ökumenischen Blaulicht-Gottesdienst am Samstagnachmittag in der Pfarrkirche St. Otto, als Vertreter der Hilfsorganisationen für ihre Verstorbenen eine Gedenkkerze an der Osterkerze entzündeten. Leise Hintergrundmusik der Band Mittendrin begleitete das ruhige Geschehen. Und dann trat Pfarrer Marcus Wolf vor: "Ich zünde bewusst eine Kerze an für den Polizisten, der vor wenigen Tagen im Einsatz von einem sogenannten Reichsbürger angeschossen wurde und dann im Krankenhaus verstarb, und für die beiden Werksfeuerwehrleute, die im Unglück bei BASF in Ludwigshafen ihr Leben verloren haben."
Schwer und gefährlich
Dieser Fingerzeig machte deutlich, wie gefährlich und schwer der Dienst für die Allgemeinheit sein kann. So durfte der Dank an die ehren- und hauptamtlichen Männer und Frauen nicht fehlen, die auch in Bamberg für Sicherheit in vielfältigster Hinsicht sorgen: "Ihr habt wirklich Dank verdient, und diesen Dank möchte ich heute stellvertretend aussprechen: Dankeschön, Vergelt's Gott!" rief ihnen Pfarrer Wolf zu. Sie gehören zu den Organisationen Bayerisches Rotes Kreuz, Bergwacht Bayern, DLRG, Feuerwehr, Johanniter, Malteser, Technisches Hilfswerk und Wasserwacht. In Dienstkleidung waren Hunderte in die Kirche eingezogen, vornweg die Fahnenträger, Pfarrer Marcus Wolf und Pfarrerin Anne Schneider sowie Bürgermeister Christian Lange (CSU) und Stadträte.
Für alle in Not
Mit dem Gottesdienst sollte der Dienst unter den Segen Gottes gestellt werden, "denn ihr alle seid ein Segen für unsere Gesellschaft, für unsere Mitmenschen, für die, die eure Hilfe brauchen, die in Not geraten sind", eröffnete Pfarrer Wolf die Feier. Dabei würden sie auf Freizeit verzichten und sich hin und wieder selbst in Gefahr bringen", ergänzte Pfarrerin Schneider: "Gott, unser Vater, berufe immer wieder genügend Menschen in diesen Dienst."In seiner Ansprache beklagte Pfarrer Wolf, dass die Helfer bei Unfällen, Bränden und anderen Katastrophen "immer häufiger in ihrem Dienst behindert werden und Beschimpfungen über sich ergehen lassen müssen". Er hoffe, dass der Staat diesbezüglich etwas unternehme, vor allem strafrechtlich, um die Helfer zu schützen und zu unterstützen.