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Schwester Helene Hutzler feiert am Sonntag mit ganz Kemmern ihren 90. Geburtstag


Autor: Marion Krüger-Hundrup

Kemmern, Freitag, 06. Februar 2015

Mehrere Generationen Kinder hat Schwester Helene Hutzler im Kindergarten in Kemmern betreut. Zu ihrem 90. Geburtstag am Sonntag wollen sie mit ihr feiern.
Schwester Helene macht sich mit ihrem Dreirad auf, um alte und kranke Menschen in Kemmern zu besuchen. Foto: Marion Krüger-Hundrup


Behände schiebt Schwester Helene Hutzler ihr Rad aus der Garage. Ebenso flink schwingt sie sich auf den Sattel und strampelt los. "Ich bin mit einem Dreiradl unterwegs, da kann ich nicht runterfallen!" sagt die Dillinger Franziskanerin in ihrem Habit und lacht. Kaum zu glauben: Schwester Helene wird am Sonntag 90 Jahre alt. "Kemmern hat mir gutgetan", erklärt sie selbst ihr hohes Alter bei geistiger Frische.

Die gebürtige Gunzendorferin (bei Buttenheim) kennt jeden in Kemmern. Kein Wunder: 40 Jahre lang hat sie den örtlichen Kindergarten geleitet. Aus den Kleinen sind Erwachsene geworden, die "ihre" Schwester Helene bis zum heutigen Tag verehren: "Was sie den Kindern ins Herz gesät hat, sind als gute Früchte sichtbar", würdigt Pfarrer Valentin Tempel sein Gemeindemitglied.



Sie sei eine "sehr bescheidene Frau, die durch ihre Ausstrahlung, ihre Freundlichkeit die Menschen für den Glauben begeistern kann", weiß der Pfarrer. Schwester Helene bezeichnet sich als Frohnatur, die nie ihre Entscheidung für ein Leben als Ordensfrau bereut hat. Schon als Erstkommunionkind habe sie gewusst, dass sie Schwester werden wolle, plaudert die Jubilarin.

Erst in der Haushaltsschule Maria Hilf auf dem Bamberger Stephansberg machte sie Bekanntschaft mit Ordensleuten. Es waren Dillinger Franziskanerinnen. "So wie sie wollte ich auch werden", mit dem heiligen Franziskus als Leitbild und dem Vorsatz, "gut zu sein zu anderen, was kann man einander mehr geben?"

Schon als Kandidatin absolvierte Irmgard - so lautet der Taufname von Schwester Helene - in Würzburg eine Ausbildung zur Säuglings- und Kinderpflegerin.

1945 kam sie als Postulantin bereits für ein Jahr nach Kemmern, in den "Kindergarten am Bächla". 1946 erfolgte ihre Einkleidung und das Noviziat sowie der Einsatz in einem Kindergarten in Marktbreit. Nach der Ewigen Profess ging es für Schwester Helene 1951 zurück nach Kemmern: "Und da bin ich auch heut noch!"Heute ist die Ehrenbürgerin mit ihrem Dreirad im Ort unterwegs, um alte und kranke Menschen zu besuchen. Für ihre drei Mitschwestern macht sie die Wäsche und schreibt die Hauschronik weiter.