Schräg, rebellisch, nonkonform
Autor: Petra Mayer
Bamberg, Donnerstag, 05. November 2015
Zum zweiten "Gipfeltreffen der Liedermacher" kommen Künstler aus Köln und Mannheim, um in Breitengüßbach mit Extravaganz zu punkten. Neben Lokalmatador Tim Köhler stehen sie am 27. November im Rampenlicht. Anbei Videos als Vorgeschmack auf den Konzertabend.
Im vergangenen Jahr stieg die Premiere. Jetzt naht das zweite "Leimershofer Gipfeltreffen der Liedermacher", das am 27. November ab 19.30 Uhr mit Teilnehmern aus Köln, Mannheim - und Breitengüßbach - stattfindet: Denn Initiator Tim Köhler begleitet seine Gäste auf die Bühne, nachdem er sich mit der Veranstaltungsreihe einen Traum erfüllte.
Seit Jahren zieht der "Geburts- und Überzeugungsfranke" mit seinen Songs quer durchs Land. Und lernte dabei etliche Liedermacher kennen, die Preise einheimsten, in Franken aber kaum in Erscheinung traten. Was Köhler auf die Idee brachte, "all diese Leute, die gute Songs schreiben, nach Leimershof zu holen", um mit ihnen gemeinsam im Rampenlicht zu stehen. Das wird in Kürze wieder der Fall sein, wenn sich der Vorhang auf der Kleinkunstbühne für Genrefans hebt.
"Intelligente Texte"
Diesmal erwartet das Duo Barth/Roemer das Publikum. Seit mehr als zehn Jahren ziehen die beiden Kölner über die Bühnen der Republik und profilierten sich mit einem Stilmix, den das letzte gleichnamige Album als "Groove Chanson" klassifizierte. Mit bluesiger Stimme punktet Frontfrau Astrid Barth, die hin und wieder auch Akkordeon spielt. Philipp Roemer sorgt als Gitarrist für die versprochenen Grooves. Die Scheibe wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Wobei die Jury neben dem "swingenden Chanson-Groove allererster Güte" Astrid Barths "intelligente Songtexte in deutscher Sprache" lobte, die sich aus dem sonst üblichen "Einerlei" abheben. Ja, Texte, die tief empfinden ohne dabei kitschig zu wirken, möchte das Duo Fans bieten und Zuhörer dabei zum Nachdenken und Anderssein anregen, wie auf ihrer Homepage nachzulesen ist.
Stefan Ebert kommt aus Mannheim zum "Gipfeltreffen". Der Songwriter erwartet das Publikum mit der (E-)Gitarre, sofern er nicht in die (Klavier-)Tasten haut, Stromkabel oder Gameboys zu Instrumenten zweckentfremdet. Diverse "Songslams" gewann Ebert schon neben einem Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung. Mit "Miniatur-Stadionpop, Alltags-Hymnen, Rockopern und subversiven Hits" zieht er alle Register und verspricht dabei, sein Publikum "in parallele Universen" zu entführen. Selbst den Saarländischen Kabarettpreis "Die Pfanne" sicherte sich der Vokalartist auf diese Weise, was ihm einen Fernsehauftritt im SWR einbrachte.
Tim Köhler selbst tritt als "Mann am Klavier" diesmal mit einer Begleitband in Erscheinung: Dazu gehören neben der Weidener Sängerin und Gitarristin Nadine Hagelstein der Bayreuther Sänger, Bassist und Akkordeonspieler Uli Strömsdörfer und - ebenfalls aus Bayreuth - Markus Kopschitz (Percussion und Gesang). Vierstimmig widmet sich die Formation Köhlers Liedern: Momentaufnahmen aus dem Leben des Breitengüßbacher Musikers, der im Lauf der Jahre den Jury-Preis des 17. Liederfestes "Hoyschrecke" in Hoyerswerda und den Rhein-Main-Liedermacherpreis gewann.