Der ADFC-Fahrradklima-Test bescheinigt der Stadt Bamberg erneut nur mittelmäßiges Niveau. Doch es gibt auch erfreuliche Entwicklungen.
Anders als das Weltklima bewegt sich das Fahrradklima kaum vom Fleck. Zumindest in Bamberg könnte man nach dem vierten Test dieser Art von stabil schlechten Verhältnissen sprechen. 3,9 ist die Schulnote, die 414 vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club befragte Teilnehmer Bamberg als Fahrradstadt erteilten - nach 3,9 im Jahr 2016 und 3,8 im Jahr 2014. Die Traumstadt der Deutschen, als die Bamberg einmal bezeichnet wurde, ist keine Traumstadt für Radfahrer.
Notendurchschnitt in Deutschland: 4,0
Aber ebenso keine Alptraumstadt. Auch dies zeigt die Analyse, aus denen der Lobbyverein der Fahrradfahrer seit 2012 eine bundesweite Rangliste erstellt. Die Auflistung von 27 Stärken und Schwächen belegt zweierlei: Wirklich gute Noten sind in deutschen Städten und Gemeinden beim Thema Fahrradfahren eher die Ausnahme. So erreichen 106 Städte in der Größenklasse zwischen 50 000 und 100 000 Einwohner im Schnitt nur 4,0, also gerademal ein "ausreichend". Bamberg steht mit seiner "Vier plus" deshalb nicht so schlecht da, wie es anhand der Zahl nahe läge. Im Bund landet die Stadt auf Platz 37 von 106 ähnlich großen deutschen Städten, in Bayern auf Platz 5 von 9. Mittelfeld also.
Wo liegen die Pluspunkte der Stadt Bamberg aus Sicht der Radler? Ganz vorne schlägt die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit Note 2,5 zu Buche. Gut werden die Möglichkeiten für "zügiges Radfahren" (2,7) und die in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen (2,9) bewertet. Nicht allzu überraschend ist die Kehrseite der Medaille: Die Führung bei Baustellen erhält nur die Note 4,6, die Breite der Radwege 4,7.
Bamberg schneidet auch gut im bundesweiten Vergleich ab
Gut schneidet Bamberg im bundesweiten Vergleich bei der Reinigung der Radwege (plus 0,5) und der Oberfläche der Radwege (plus 0,4) ab; die dicksten Minuszeichen liegen bei der Wegweisung für Radfahrer (minus 0,2) und dem Thema Fahrraddiebstahl (minus 0,3).
Für die Macher des Radentscheids um den Bamberger Fahrradaktivisten Christian Hader ist das Ergebnis des Fahrradklima-Tests eine Steilvorlage. "Die Menschen merken einfach, dass es zwar immer wieder vollmundige Ankündigungen von Seiten der Stadt gibt, auf den Straßen seit Jahren aber kaum reale Verbesserungen ankommen", kritisiert Hader. Dabei seien die Voraussetzungen für eine echte Fahrradstadt absolut gegeben. 30 Prozent aller Fahrten würden in Bamberg mit dem Rad zurückgelegt - der bayerische Spitzenwert.
Bambergs Baureferent Thomas Beese sieht das Abschneiden Bambergs im aktuellen Klimatest dagegen nicht so schlecht. Bamberg habe sich in seiner Größenklasse von Platz 58 auf 37 vorgearbeitet, gleichzeitig wuchs das Feld der Konkurrenten von 98 auf 106. "Bamberg konnte sich damit gegen den Trend behaupten - anders als die meisten Städte, die sich noten- und platzmäßig verschlechtert haben." Auf einen positiven Trend weist Claus Reinhardt vom Baureferat hin: In der Kategorie "Sicherheit" habe sich Bamberg bei vier von sieben Fragen verbessert. Zudem: Beim Bereich "Radverkehrsnetz" gebe es die Noten 2,5 bis 2,9.
Wie sehen die Radfahrer selbst die Situation? Viele von ihnen haben die ADFC-Befragung genutzt, um eine persönliche Einschätzung abzugeben. Die Empfehlungen reichen von der Forderung nach einer "autofreien Innenstadt" bis zum Wunsch, die zahlreichen Fahrradleichen an den öffentlichen Abstellplätzen zu beseitigen. Kritisiert wird mehrfach die Führung des Radwegs in der Langen Straße an den Baustellen vorbei, aber auch die Anbindung des Bamberger Ostens: "Die Möglichkeiten für Kinder aus Bamberg-Ost mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren, sind katastrophal."
seit das neue Fahrradlogo ausgewählt wurde, fühle ich mich schon sicherer auf meinem täglichen Weg per Fahrrad durch die Stadt Bamberg

Tolle Verbesserung! Weiter so
Vorschlag:
Montag fahren die LKW
Dienstag fahren alle Bus
Mittwoch alle Fahrradfahrer
Donnerstag alle Rollerfahrer
Freitag alle Autofahrer
Samstag gehen Alle zu Fuß
Sonntag Alle zusammen
kleine Erinnerung an Karl Valentin
Wann wurde eigentlich die Bezeichnung Fahrradstadt für Bamberg eingeführt? Für mich war und ist Bamberg noch nie eine Fahrradstadt gewesen, was aber an einem fehlenden Gesamtkonzept zur Verkehrssituation und -entwicklung liegt.
Ein weiterer Punkt des schlechten Abschneidens ist natürlich auch, dass eine gewisse Fahrradlobby meint, man könnte alles fordern und jeder müsse aufs Fahrrad umsteigen.
Es kann nur ein Miteinander geben, von allen am Verkehr beteiligten Gruppierungen.
Wer hat ein besseres Abschneiden erwartet? Wer einen funktionierenden und bestehenden Radweg zugunsten von Straßencafes in der Langen Sraße abreist, kann kein Lob einheimsen. Das Argument, dass der Radler auf der Straße zwischen den Autos sicherer unterwegs ist, kann ich nicht bestätigen. Auf dem bislang vorhandenem Radweg habe ich mich sicher gefühlt. Seit dem Umbau meide ich die Lange Straße. Tolle Entwicklung, verursacht durch die Experten der Stadtspitze.
ja was soll nun man dazu sagen, wem man sich halt wirtschaftlich verpflichtet fühlt, das würde doch evt passen