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Schiff havariert in Bug - Bergung dauert


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Montag, 21. Oktober 2013

Am Montag wurde der in Bamberg havarierte Kahn samt Bagger noch nicht geborgen. Die Feuerwehr sicherte zunächst das umgekippte Schiff, das wohl erst am Dienstag aus dem Wasser gezogen wird.
Am Montag ist an der Buger Spitze ein Schiff gekentert. Eine Bergung wird wohl erst am Dienstag möglich sein.  Fotos: Ronald Rinklef


Kurz danach ist alles still an der Buger Spitze an diesem sonnigen Herbstmontag. Läge da nicht dieses längliche Teil in der Regnitz, wäre alles wie immer hier. Doch es ist eben da, dieses längliche Teil. Und kurz danach, das ist nach elf Uhr am Morgen.

Kurz davor, wenig nach elf Uhr, muss es kräftig geplatscht haben. Das längliche Teil, das danach nämlich in der Regnitz liegt, ist ein schmaler Kahn einer Wasserbaufirma, die gerade Böschungsarbeiten am Regnitzufer im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Nürnberg durchführt.

Mit schweren Steinen beladen und einem Bagger an Bord bekam der Kahn dabei wohl Schlagseite - und kippte um. Der Kahnführer und ein Arbeiter konnten sich mit einem beherzten Sprung retten. Einer der Männer verletzte sich dabei leicht. Das 4,50 Meter breite Schiff liegt jetzt auf der Seite, ganz friedlich, einen Meter ragt die Flanke des 27 Meter langen Schiffs noch aus dem Wasser. Zunächst wieder Stille.

Gefahr, dass Öl ausläuft

Dann, gegen 11.30 Uhr, wurde es wieder laut, die Bamberger Feuerwehr wurde alarmiert. Auch der Rettungsdienst, die DLRG und die Wasserschutzpolizei rückten an. Der leicht am Kopf verletzte Schiffführer wurde ins Klinikum Bamberg gebracht und dort stationär behandelt. Derweil liefen in der Straße "Am Regnitzufer" die Beratungen der Einsatzkräfte. Taucher sicherten zunächst das Schiff. Es wurde befürchtet, dass Schmierstoffe auslaufen könnten, schließlich war auch der Bagger, der an Bord des Schiffs war, mit in der Regnitz untergegangen.

Die Bergung übernimmt die Firma

Die Feuerwehr übernahm am Montag dann die Sicherungsmaßnahmen. Ein rotes Boot wurde von der Feuerwehr gebracht, das dann mit Hilfe eines Baggers der Wasserbaufirma ins Wasser gehievt wurde. Mit dem Boot brachten Feuerwehrleute eine Ölsperre an. "Durch die Ölsperre konnte ein Umweltschaden vermieden werden", erklärte der Bamberger Stadtbrandrat Matthias Moyano am Montag, als es dann schon wieder etwas ruhiger war.

Geschehen konnte am Montag ohnehin nicht mehr viel. Das Schiff konnte noch nicht geborgen werden, dazu braucht es schweres Gerät, das erst noch herangeschafft werden muss. "Die Bergung wird von der Firma übernommen", sagte Paul Freudensprung, Dienststellenleiter der Verkehrspolizei Bamberg, zu der auch die Wasserschutzpolizei gehört.

Die Bergung wird wohl erst am Dienstag oder im Laufe der Woche geschehen. Ein Schiff kann dazu nicht eingesetzt werden, schließlich ist die Stelle für größere Kähne nicht befahrbar. Ohnehin musste das nun havarierte Schiff extra schmaler für den Einsatz an der Buger Spitze gebaut werden, da es ansonsten nicht durch die Schleusen gepasst hätte.

Es wird also mittels eines Krans oder ähnlich schwerem Gerät nur möglich sein, den Kahn zu heben. Dann wird auch erst abschätzbar sein, wie hoch der Schaden für die Wasserbaufirma ist. Der Bagger war schließlich, wie zu erfahren war, noch relativ neu.

Auch dann wird es erst möglich sein, etwas zur Ursache sagen zu können. Ob nun eine flache Stelle den Kahn zum Kentern brachte, oder ob das Gewicht des Schiffs die Ursache war, lässt sich nach Angaben der Einsatzkräfte noch nicht sagen.

Ufer muss neu befestigt werden

Die Arbeiten an Teilen der Böschung entlang der Regnitz sind nötig geworden, da das Wasser der Regnitz immer häufiger anschwillt. Das Wasser schwemmt Teile der Uferbefestigung aus. Langfristig besteht die Gefahr, dass sich so das Wasser neue Wege sucht. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg hat die Baustelle in Bughof deshalb vor einigen Wochen einrichten lassen. Es hätte ohnehin noch weitere Wochen gedauert, bis die Ufer zwischen Bug und Jahnwehr ausreichend gesichert sind. Nach der Havarie des Bootes werden sich die Arbeiten noch weiter verzögern.