Scheßlitz schafft Platz für 34 Bauplätze
Autor: Anette Schreiber
Scheßlitz, Freitag, 26. Sept. 2014
Scheßlitz hat bei den Bevölkerungszahlen wieder aufgeholt. Damit das so bleibt und man auch wachsen kann, wird ein neues Baugebiet entwickelt. Die 34 geplanten Parzellen werden dringend benötigt, sagt der Stadtrat.
Selbstbewusst steht das Stadtparlament hinter seinem Vorhaben, zur Schaffung neuen Baulandes das Bebauungsplangebiet "Zeckendorfer Loh, 1. Erweiterung" nördlich und südlich der Demmelsdorfer Straße auszuweisen. Das machten die Stadträte in der Beantwortung dessen deutlich, was an Kommentaren zum Planentwurf im Zuge des Verfahrens aktuell abzuarbeiten war.
Den Grundsatzbeschluss hatte das Gremium2012 gefasst, der Vorentwurf wurde dann 2013 in die frühzeitige Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange gegeben. Nun waren die "Reaktionen" darauf, also die Stellungnahmen mit Bedenken und Anregungen abzuarbeiten.
Mit dem Aufstellungs-Beschluss aus dem Jahr 2012 war die Stadt freilich noch von 36 Baurechten ausgegangen. Um zwei wurde der Entwurf abgespeckt, um nicht mit den Bodendenkmälern (Hügelgräbern) zu kollidieren. Insgesamt umfasst das neue Bauareal eine Fläche von 3,5 Hektar.
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Diese sei damit begründet, dass die Stadt nach Jahren der Fluktuation (2009/2010) mittlerweile bei den Bevölkerungszahlen wieder aufgeholt und den Allzeit-Höchststand des Zeitraumes 1999 bis 2001 mit derzeit um die 7300 Einwohnern fast erreicht hat. Das soll nicht nur so bleiben, sondern möglichst noch gesteigert werden. Angesichts der Entwicklung in den Gewerbegebieten, der erfolgten und geplanten Neuansiedlungen sollen die in den Betrieben Beschäftigten auch Wohnraum in der Stadt finden. Neu zugezogenen Bürgern ebenso wie Einheimischen Baugrund in der Stadt zur Verfügung stehen. Zumal sich eine gewisse Konzentration auf die Stadt selbst feststellen lasse. Dass Bedarf vorhanden ist, belegten die entsprechenden Nachfragen. So argumentiert die Stadt. Auch mit einer aktuellen Zuwachsrate von 0,06 bis 0,56 Prozent.
In einigen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wird eine so groß dimensionierte Ausweisung von Bauland kritisiert. Verwiesen wird dabei immer auch auf den Vorrang von innerörtlichem Lückenschluss. Doch der, so Kauper, sei in dem erforderlichen Maße in Scheßlitz nicht möglich, weil Grundstücke in den Baulücken aus den verschiedensten Gründen nicht auf dem Markt sind. Die Stadt aber müsse zukunftsorientiert denken und planen.
Ressourcen schonen
Dass sie dabei durchaus ressourcenschonend vorgeht, zeigten die Überlegungen, wonach in den Ortsteilen "genau hingeschaut wird", ob Bebauungsplan-Vorhaben realistisch sind. Das heißt, ob im jeweiligen Ort einerseits die Nachfrage besteht und anderseits die Flächen auch tatsächlich zum Verkauf stünden. "Wir gehen da sehr behutsam vor", so der Erste Bürgermeister. Entsprechendes würde dann in den Flächennutzungsplan-Entwurf einfließen. Denn die Stadt mit ihren 30 Gemeindeteilen hat noch immer keinen rechtskräftigen Flächennutzungsplan, lässt Kauper zu dieser Besonderheit wissen.
Spezifische Bedüfnisse
Die Besonderheiten der Stadt und deren spezifische Bedürfnisse gilt es im Übrigen in ein Konzept der Stadtentwicklung einfließen zu lassen. Scheßlitz möchte nach Jahren des Pausierens nun wieder in ein Programm der Städtebauförderung und hat deswegen in diesem Jahr nach diversen Vorgesprächen mit der Regierung einen entsprechenden Antrag gestellt. Es sei das Innerstädtische Entwicklungskonzept (ISEK), das hier wohl zum Tragen komme, so Kauper. Deswegen fordern die Behörden in ihren Stellungnahmen zum neuen Bebauungsplan auch, dass beides auf einander abgestimmt wird. Das gilt für die Stadt als ebenso notwendig wie selbstverständlich.
Abgestimmt auf die Bedürfnisse der Häuslebauer werden auch die Dinge, der der Bebauungsplan zulässt, also seine Festsetzungen. Etliche Grundstücksbesitzer bzw. Interessenten möchten sich den Traum vom Eigenheim in der Form eines Toskanahauses verwirklichen. Diese sollen nun da möglich sein, wo etwa der Schattenwurf Nachbarn nicht beeinträchtigen wird.
Baulandmodell
Da das neue Baugebiet im Rahmen eines Baulandmodells entstehen wird, erhofft die Stadt, die selbst über kein Bauland verfügt, einige Grundstücke zu erlangen. Mit diesen möchte sie "die städtebauliche und bevölkerungstechnische Entwicklung" verbessern.
Geschlossen hat der Stadtrat den Vorentwurf mit den Änderungen, gebilligt. Nun geht er in die nächste Runde.