Scheßlitz: Mobile Dorfkrippe ist die Attraktion
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Scheßlitz, Montag, 07. Dezember 2015
Die Krippe auf Rädern im Ortskern von Burgellern lockt Besucher aus ganz Franken an. In der Advents- und Weihnachtszeit 2015/16 gibt es neue Figuren zu bewundern.
Nach dem Weihnachtsmarkt am Nikolaustag ist großes Aufräumen in Burgellern angesagt. Fleißige Männer bauen die Holzbuden ab, sammeln die aufgestellten Tannenbäume ein - und freuen sich noch immer über die große Resonanz auf ihre Dorfattraktion. "Aus Fürth, Coburg, Kronach und überall her sind die Leute wegen unserer Krippe gekommen!" Kein Wunder, denn als "Dorfkrippe auf Rädern" machte das gute Stück Frankenweit Schlagzeilen, als es 2013 das erste Mal an den Ellerbach im Ortszentrum rollte.
An der Schauseite zur Dorfmitte hin sind das Fahrgestell und die Räder derzeit aber nicht zu sehen. Strohballen und Rindenmulch verdecken diese technische Ausstattung des imposanten Bauwerks. Doch an der Rückseite lugen die Gummireifen hervor. Derart unterfüttert kann also die Zwei-Tonnen-Krippe problemlos befördert werden, etwa in das eigens errichtete Sommerquartier am Ortsrand. Der Ortskulturverein Burgellern hatte 2013 rund 15 000 Euro in die lang ersehnte mobile Krippe investiert.
Krippenbaumeister Bernhard Vogt aus Burglesau lieferte die Skizzen für das Krippenhaus im alpenländischen Stil. Ein Burgellerner Zimmermann stellte mit Hilfe von elf Mitstreitern aus dem Verein dieses massive Haus aus Lerchenholz her. In Oberammergau erstand eine Delegation die geschnitzten Holzfiguren - allerdings "nur nackig". Also machten sich die Vereinsmitglieder Barbara Fösel und Friederike Ochs ans Schneidern der passenden Gewänder. Dorfbewohner grasten Trödelmärkte ab, um für die Innenausstattung der Krippe die Dekoration zu besorgen: Schalen, Krüge, Töpfe, einen Reisigbesen und als Hingucker ein Keramikmäuschen.
Bis zum Fest "Mariä Lichtmess" am 2. Februar sorgen der frühere Vereinsvorsitzende Gerhard Schuster, seine Ehefrau und zwei weitere Helfer für die wechselnden Szenen in der Krippe. Die Motive reichen von der "Verkündigung" über die "Herbergssuche" und "Christi Geburt" hin zu den "Heiligen Drei Königen" und "Heilige Familie im Tempel des Simeon". Neue Figuren bereichern in dieser Saison das Ensemble. Wiederum aus Oberammergau stammen ein Herbergswirt, ein Prophet, ein zusätzliches Schaf und ein Esel. Den beiden männlichen Figuren hat wieder Barbara Fösel das stoffliche Outfit gegeben.
Rührige Dorfbewohnerinnen schließen bei Morgengrauen die Krippentür auf und nachts gegen 22 Uhr wieder zu. Maria, Josef, das Jesuskind und Co. brauchen aber nicht im Dunkeln zu verharren: Die mobile Dorfkrippe wird angestrahlt.