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Sanierung der Bergstraße in Lauter nimmt Hürde


Autor: Horst Lange

Lauter, Sonntag, 08. Mai 2016

Die Bergstraße in Lauter ist marode. Der Gemeinderat will die Sanierung. Aber vorher muss jemand den Anliegern erklären, dass sie die Hälfte zahlen müssen.


Auf großes Bürgerinteresse stieß in der Sitzung des Gemeinderats Lauter der Ausbau des nördlichen Bereichs der Bergstraße. Diese Straße wurde vor Jahrzehnten provisorisch angelegt und nicht sonderlich professionell betoniert, so dass, wie Bürgermeister Armin Postler (CSU) erläuterte, "der derzeitige Zustand erbärmlich und die Straße deshalb so nicht mehr tolerierbar ist".

Die eigentlich angedachte Erweiterung des Baugebiets sei nach Intervention des Wasserwirtschaftsamtes nicht möglich, da ein mögliches Jahrhunderthochwasser dann nicht mehr beherrschbar sei, beziehungsweise nur durch den Bau eines Hochwasserdamms wieder in die richtigen Bahnen gelenkt werden könnte. Einig war sich der Bürgermeister mit den Anliegern, dass die Bergstraße auf einer Ausbaulänge von 290 Meter erneuert werden müsse.


Anlieger zahlen die Hälfte

Die rund 1700 Quadratmeter würden Kosten von rund 200 000 Euro verursachen. Die müssten nach der bestehenden Straßenausbaubeitragssatzung zu 45 Prozent die Anlieger bezahlen, da es sich um die Erneuerung einer bestehenden Straße handelt . Dieser Sachverhalt soll zunächst in einer Bürgerversammlung den betroffenen Anliegern nähergebracht werden.

Der Gemeinderat beschloss dennoch einstimmig, den Ausbau der Bergstraße Nord in die Wege zu leiten und vor der Bürgerversammlung mit einem Ingenieurbüro ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten.

Weiter in der Warteschleife ist der Antrag der Feuerwehren in Deusdorf und Lauter, die schon in der letzten Sitzung deutlich gemacht hatten, dass neue Feuerwehrfahrzeuge angeschafft werden müssen. Da sich eine Finanzierung angesichts der nicht allzu rosigen Finanzlage von Lauter und dringlicherer Investitionen - wie dem Ausbau der Bergstraße - schwierig gestaltet, will Bürgermeister Postler zunächst mit dem Kreisbrandrat Lösungen besprechen.

Einstimmig bestätigte der Gemeinderat die Wahl von Thomas Pfeuffer aus Lauter-Leppelsdorf zum Kommandanten der Feuerwehr Leppelsdorf und die Wahl von Roland Schneiderbanger zum stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Leppelsdorf.


Eine lebenswerte Gemeinde

Interessantes hatte eine Seniorenbefragung durch die Modus-Sozialforschung in Lauter zutage gebracht, über die sich einige Gemeinderatsmitglieder bezüglich der Verwendung von persönlichen Daten kritisch geäußert hatten. Lauter scheint eine lebens- und liebenswerte Gemeinde zu sein, denn 90 Prozent der Befragten wohnen seit mehr als 40 Jahren in der Gemeinde, 75 Prozent davon in Wohneigentum.

Ebenfalls 90 Prozent seien mit ihrer Lebenssituation sehr zufrieden, nur knapp fünf Prozent könnten sich für ein Mehrgenerationenhaus erwärmen. Auch die Bereitschaft zu ehrenamtlichen Engagement war nur wenig ausgeprägt.

Historisches Kulturgut will der Haßberg-Verein Lauter mit Josef Weigmann bewahren, berichtete der Bürgermeister weiter. So gibt es in der verlängerten Birkenstraße noch 20 Felsenkeller, die zum Teil bis zu 200 Jahre alt und bis zu 37 Meter lang sind. Sie wurden in früheren Zeiten vornehmlich zur Lagerung von Bier, Kartoffeln oder Most genutzt. Ein Drittel dieser Felsenkeller wird noch genutzt, der Rest steht leer und ist teilweise zerstört. Diese ungenutzten Keller will der Haßberg-Verein restaurieren und zwei davon als Fledermaus-Winterquartier nutzen. Entsprechende Sponsoren-Anträge sollen nun gestellt werden.


Ein mobiler Bürgermeister

Nicht weltbewegend, aber dennoch interessant war die Mitteilung des Bürgermeisters, dass die Telefonanlage im Rathaus nun auf IP-Telefonie umgestellt sei, inzwischen aber gar nichts mehr funktioniere - die Telekom betreibe Ursachenforschung. Derzeit ist der Lauterer Bürgermeister deshalb nur privat oder per Handy telefonisch erreichbar.