Runde 2 für den Amtsinhaber in Strullendorf?
Autor: Anette Schreiber
Strullendorf, Montag, 10. Februar 2020
Die Strullendorfer entscheiden, ob sie weiter CSU-Bürgermeister Wolfgang Desel wollen oder einen seiner Herausforderer: Stefan Zahner (Neue Liste) oder die parteilose SPD-Kandidatin Heike Bollwien.
An seine erste Amtszeit als (CSU-)Bürgermeister würde Wolfgang Desel gerne eine weitere hängen. Doch auf seinen "Job" sind auch Stefan Zahner von der Neuen Liste Strullendorf und die parteilose, von der SPD aufgestellte Heike Bollwien scharf.
Desel sieht sein größtes politisches Erfolgserlebnis in der Beilegung des jahrzehntelangen außergerichtlichen Streites mit dem Freistaat und den Bamberger Stadtwerken zum Wasserschutzgebiet. Dank eines Vergleichs können nun zuvor nicht nutzbare Flächen entwickelt und der Flächennutzungsplan fortgeschrieben werden.
Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit
Anders als Desel würde Stefan Zahner die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit deutlich stärker gewichten als bisher. "Alle Möglichkeiten, die sich der Gemeinde bieten, etwas für den Klimaschutz zu tun, sollten ausgeschöpft werden, zum Beispiel bei der Entwicklung des Baugebietes Walderholungsstätte", lautet seine Forderung.
In Sachen Umwelt fordert auch Heike Bollwien einen verantwortungsvollen Umgang mit den wachsenden Klima- und Umwelt-Herausforderungen. Sie möchte aber auch mehr Kommunikation und Wertschätzung auf allen Ebenen. "Bedürfnisorientierte Projekte müssten gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden." Dabei kritisiert sie die bisherige Finanzplanung. Bei der Zukunftsgestaltung müssten die Mitbürger besser eingebunden werden.
So wären denn auch die Themen mit oberster Priorität, eine durchlässigere und transparentere Kommunikation, damit Vorhaben und Entscheidungen neu belebt werden und in die Zukunft geführt werden können. Es gelte, durch vorausschauende und verantwortungsvolle Haushaltspolitik finanzielle Handlungsspielräume zu öffnen. Bollwien fordert die generationenübergreifende Siedlungsentwicklung, immer mit dem Augenmerk auf den wert- und erhaltungsschätzenden Umgang mit der Umwelt.
Ähnlich sieht Stefan Zahner eine Priorität darin, das Gebiet der ehemaligen Walderholungsstätte als Baugebiet auszuweisen. "Ich setze mich dafür ein, "die einmalige Chance zu nutzen, eine ökologische und nachhaltige Siedlung zu entwickeln, die eine gewisse Strahlkraft auf den ganzen Landkreis haben kann."
Solide Finanzpolitik
Bedeutend ist für ihn überdies eine solide Finanzpolitik, damit die Gemeinde auch langfristig handlungsfähig bleibt. So müssen notwendige Investitionen mit Augenmaß angegangen und unangenehme Themen zur Kosteneinsparung offen angesprochen werden. Der Aufbau eines funktionierenden ÖPNV in der Gemeinde ist für ihn dringend erforderlich. Hier brauche es neue Ideen, um den ÖPNV effektiv und wirtschaftlich zu betreiben.