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Run auf den Weltkulturerbelauf in Bamberg ist ungebrochen


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Donnerstag, 09. Oktober 2014

Es grassiert wieder - das Lauffieber in Bamberg. Die Startplätze für den Weltkulturerbelauf sind innerhalb weniger Stunden alle vergeben. Der erste Anmelder hat sich früh morgens an den PC in Dänemark gesetzt.
Auch 2013 gab es einen riesigen Ansturm auf den Weltkulturerbelauf. Das hat sich nicht geändert. Die Startplätze für 2015 sind bereits alle vergeben.  Foto: Ronald Rinklef/Archiv


Das ging schnell: Nicht einmal zwei Tage, dann war alles voll. "Der erste Teilnehmer hatte sich erfolgreich um 6.03 Uhr angemeldet", teilt Martin Sage, Sprecher des Organisationsteams mit. Der Erste, das ist Mirko Liedloff. Und zwar aus der Ferne. Zur Zeit ist er nämlich im Urlaub in Dänemark. "Wir haben uns den Wecker gestellt, ich weiß ja, wie schnell die Plätze weg sind", erzählt der 50-Jährige. Zum zweiten Mal läuft er am 3. Mai 2015 nun den Weltkulturerbelauf in Bamberg mit. Eigentlich kommt er aus der Nähe von Bonn, durch seinen Bruder, der in Bamberg wohnt, ist er auf den Lauf aufmerksam geworden.

Schnell sein, war wichtig: Am 1. Oktober um 6 Uhr hat die Anmeldefrist für die siebte Auflage des Weltkulturerbelaufs (WKEL) begonnen, am nächsten Tag um 18 Uhr "war alles voll", sagt Sage. Wer jetzt noch eine Chance auf einen der beliebten Startplätze beim Halbmarathon haben will, muss auf einen spontanen Startplatzwechsel eines angemeldeten Läufers hoffen, der vielleicht am Tag des Laufes krank ist oder anderweitig unpässlich.

Beim 10,9 Kilometer-Lauf (Brose-Lauf) war der Ansturm noch größer. Die 3500 Plätze waren noch am selben Tag weg. Der Schnellste, der sich morgens um 6 Uhr am PC eingeloggt hat, ist Christof Aust. "Ich steh' eh in der Früh auf, dann habe ich mich gleich angemeldet", sagt der 45-Jährige. Sein dritter Lauf wird es sein. "Das ist der einzige Lauf, den ich mitmache, weil ich auch aus Bamberg komme." Aust ist angemeldet und trainiert jeden Tag fleißig. Auf der Warteliste stehen (Stand Donnerstag, 9. Oktober) 799 weitere Läufer, die auch gerne dabei sein würden. Doch: Es geht schlicht nicht.

"Im Laufe der Jahre haben wir die maximale Teilnehmerzahl nach oben geschraubt", sagt Martin Sage vom Organisationsteam. Jetzt sei aber nichts mehr drin. "Wir sind an die Grenzen gelangt", sagt Sage. Das bestätigt auch Helmut Müller, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und Vorsitzender des Weltkulturerbelauf-Vereins. "Wir könnten sehr viel mehr", sagt Müller. Aber es sei allein aus Platzgründen nicht möglich. Die Kapazitätsgrenzen seien erreicht. Gerade im Zielraum am Maxplatz fehlt schlicht die Fläche für noch mehr Teilnehmer.

Beim Sparkassen-Lauf, wie der 21,1 Kilometer lange Halbmarathon-Wettbewerb heißt, sind 3700 Startplätze zu vergeben. 434 weitere Männer und Frauen würden aber noch gerne mitlaufen. Sie stehen auf der Warteliste. Einzig der Wieland-Lauf mit seinen 1000 Startplätzen ist nicht ausgebucht. Über die 4,4 Kilometer ist noch Platz für 370 Läufer.

Gesundheit ist wichtig

Die Begeisterung für den Weltkulturerbelauf ist ungebrochen. Und das trotz - oder gerade wegen seines besonderen Profils? Der Halbmarathon in Bamberg sei schon hart und kein leichter Lauf, sagt Martin Sage. Mehrere Anstiege, auch zur Altenburg, verlangen den Läufern alles ab. Da gehen viele an ihre Belastungsgrenzen. "Jeder Läufer ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich", sagt Sage. Beim vergangenen WKEL hat es einen Todesfall gegeben. Ein 51-Jähriger ist kurz vor dem Ziel zusammengebrochen. Das Risiko bestehe leider immer.

"Wir weisen immer vor dem Lauf darauf hin, dass Teilnehmer zum Beispiel nicht laufen sollten, wenn sie gesundheitliche Probleme haben." Wenn einer bisher nicht trainiert war, dann könne er sich an das Organisationsteam oder die Geschäftsstelle wenden. "Wir können zwar keinen kompletten Trainingsplan aufstellen, aber wir können ihm sagen, wie er anfangen soll zu trainieren", sagt Sage.

Julia Emmler, Sportlehrerin und Sporttherapeutin bei Saludis, rät: "Ab einem Alter von 40 Jahren sollte man sich einmal im Jahr sportmedizinisch untersuchen lassen. Mit Voruntersuchungen lassen sich bestimmte Risiken ausschließen." Durch die vielen Steigungen auf der Laufstrecke komme der Teilnehmer schnell in höhere Herzfrequenzen und gehe Belastungsspitzen ein. Kontinuierliches Training, welches die Anforderungen des Wettbewerbes beinhalten sollte, sei wichtig. Training am Berg ist unvermeidbar für den Weltkulturerbelauf.

Mirko Liedloff, dem schnellsten Anmelder für die Halbmarathon-Strecke, fällt das momentan schwer: "Dänemark ist ein bisschen flach", sagt er.


Online-Anmeldungen

Plätze Anmeldungen für den Wieland-Lauf über 4,4 Kilometer sind noch möglich.

Schüler Die Schüler können sich zum ersten Mal online anmelden. Die Anmeldung beginnt für alle drei Schülerläufe am 3. November. Anmeldungen unter www.weltkulturerbelauf.de