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Rote Männer: Der Schönleinsplatz ist gesetzt


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Mittwoch, 23. Oktober 2013

Nun also doch. Der Stadtrat hat am Mittwoch den Schönleinsplatz als Standort für Wang Shugangs Kunstwerk "Meeting" beschlossen. Damit steht fest: Wenn die 240 000 Euro für den Ankauf der achtteiligen Installation zusammen kommen, wird sie - wieder - in der Grünanlage platziert.
An Stelle des "Meetings" weht seit einigen Tagen eine weiße "Fahne" an einem Gestell, das Unbekannte am Schönleinsplatz aufgebaut haben. Foto: Barbara Herbst


Damit entschied der Stadtrat im Sinn vieler Bürger, die sich in der Standort-Frage zu Wort gemeldet haben. Vor allem aber auch im Sinn von Alexander Ochs-Barwinek, der Shugangs Kunstwerk in die Welterbestadt gebracht hat. Es war Teil der Ausstellung "Circles/Kreise" von Anfang Juni bis Mitte August und blieb als einziges im öffentlichen Raum, weil es den Menschen so gefiel.

Hatte insbesondere die CSU-Fraktion noch im Kultursenat am vergangenen Donnerstag für das Prüfen von Alternativ-Standorten gestimmt, so schwenkte sie jetzt um.
Auch die Verwaltung hat binnen weniger Tage die Nachteile der erwogenen anderen Plätze eruiert, so dass Kulturreferent und Bürgermeister Werner Hipelius (CSU) wie auch Fraktionsvorsitzender Christian Lange sich jetzt klar für den Schönleinsplatz aussprachen.

Man sei "beim richtigen Ergebnis" angelangt, konstatierte Monika Bieber für die SPD in der Vollsitzung.

Im Kultursenat hatte ihre Fraktion mit einem Antrag für den Standort Schönleinsplatz noch eine Abstimmungsniederlage erlitten.

Der Kommentar von Wolfgang Grader (GAL) lautete nur: "Die Provinzposse ist beendet, die ,roten Männer' sind gerettet!"


Kulturreferent: "Entscheidung ohne Druck"


Hipelius, der ausdrücklich von einer Entscheidung ohne Druck sprach, verteidigte das Prüfen von Alternativen. Es sei ein "Gebot der Fairness", einer Empfehlung zu folgen, die das kommunale Gremium "Kunst im öffentlichen Raum" gab.

Aus Unverständnis über die noch ungeklärte Standortfrage hatte Ochs das Kunstwerk in der Nacht zum vergangenen Freitag entfernen lassen und war am selben Abend einer Veranstaltung der Stadt fern geblieben, bei der erste Sponsoren für "Meeting" gesucht werden sollten. Seiner "Bitte", am 23. Oktober eine Entscheidung zu treffen, kam der Stadtrat jetzt nach.