Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften: Wie schlimm ist es im Landkreis Bamberg?
Autor: Sebastian Martin
Stegaurach, Montag, 07. Oktober 2019
Vor kurzem in Stegaurach: Ein Autofahrer widersetzt sich den Anweisungen der Feuerwehr, ein 32 Jahre alter Feuerwehrmann wird dabei leicht verletzt. Die Empörung ist groß. Es fehle an Respekt für die Einsatzkräfte. Wie Polizei und Feuerwehr die Lage im Landkreis einschätzen.
Es war ein normaler Einsatz an einem späten Sonntagabend: Die Rettungskräfte der Stegauracher Feuerwehren wurden zu einem Wohn- und Geschäftsgebäude in der Debringer Straße gerufen. Dort hatte sich starker Rauch entwickelt, da - wie sich herausstellen sollte - Stofftücher auf einer eingeschalteten Herdplatte lagen. Die Einsatzkräfte mussten das Gebäude lüften, einen Brand hatten sie jedoch nicht zu bekämpfen. Auch war niemand verletzt worden, die Bewohner waren rechtzeitig aus dem Haus. Der Schaden beläuft sich auf zirka 1000 Euro.
Dennoch gab es bei dem Einsatz einen Verletzen und jede Menge Aufregung. Was war passiert? Laut Polizei hat ein uneinsichtiger Autofahrer einen 32 Jahre alten Feuerwehrmann, der für die Absperrung des Einsatzortes zuständig war, leicht am rechten Knie mit dem Pkw angefahren. Der 68-Jährige wollte demnach in die gesperrte Bamberger Straße einbiegen, obwohl ihm dies mehrere Kräfte der Feuerwehr untersagten.
Fehlender Respekt gegenüber Einsatzkräften: Klare Anweisung ignoriert
Den Vorfall bestätigt auch Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann. "Der Mann hat die klare Anweisung bekommen, dass er nicht durchzufahren hat." Das soll der 68-Jährige ignoriert haben und losgefahren sein. Letztendlich soll der Pkw-Fahrer sein Auto aber gewendet haben und in die entgegengesetzte Richtung gefahren sein.
Der Feuerwehrmann sei dabei leicht verletzt worden, aber noch einsatzfähig gewesen, so die Polizei, die inzwischen gegen den Fahrer wegen Beleidigung, Unfallflucht und Körperverletzung ermittelt. Derzeit wird noch geprüft, ob der Fahrer den Feuerwehrmann womöglich unabsichtlich angefahren hat.
Laut Alexander Krapp, Sprecher der Polizei Bamberg-Land, sind Einsatzkräfte der Feuerwehr rechtlich inzwischen Vollstreckungsbeamten gleichgestellt, wenn sie eine Maßnahme ausführen. Somit könnte die Aktion des Mannes auch als Widerstand gegen Einsatzkräfte geahndet werden, worauf Geldstrafe, im schlimmsten Fall aber auch eine Freiheitsstrafe steht.