Räumungsverkauf im Spielzeugparadies
Autor: Jutta Behr-Groh
, Donnerstag, 04. November 2010
Wieder schließt ein alt eingesessenes Fachgeschäft in Bamberg: Spielwaren Schraudner in der Hauptwachstraße hört nach Weihnachten auf. Die Chefin des dann 75 Jahre alten Unternehmens sieht für sich und den Laden keine Zukunft mehr: Internet-Handel und die Konkurrenz der Großen machten Kleinen wie ihr das Überleben schwer.
Den Puppen gehört die besondere Liebe von Marga Schraudner. Sie werde den Umgang mit ihnen vermissen, genau so wie das Gespräch mit den Stammkunden, sagt die 63-jährige Bamberger Geschäftsfrau. Doch ihre Entscheidung steht: Nach Weihnachten wird sie ihren Spielwarenladen in der Hauptwachstraße in Bamberg schließen.
Die Sammler "sterben weg" und die Konkurrenz von Internet-Shopping und den Branchen-Riesen sei übermächtig, stellt die Kauffrau sachlich fest. Der Laden werfe schon länger nicht mehr genug ab, um davon leben zu können.
Deshalb habe die Familie eigentlich vom Einkommen ihres Mannes gelebt, der bis zu seinem Ruhestand in einem großen Unternehmen gearbeitet hat.
Marga Schraudner hat 1983 von ihrem Schwiegervater den Laden übernommen. Leonhard Schraudner gründete ihn 1945 in der Oberen Königstraße. 1954 zog er mit seinem Spielwarengeschäft in die Hauptwachstraße um. Das Sortiment hat sich immer mit den Trends verändert, der Laden selbst kaum: Bis hinauf zur Decke stapelt sich auf wenigen Quadratmeter alles Mögliche, das Kinderaugen zum Leuchten bringt.
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