Putzmittel tötete 2000 Forellen im Ellerbach
Autor: Hans-Werner Penning
Lohndorf, Montag, 08. Oktober 2012
Beim Auswaschen von Plastikfässern gelangte in Lohndorf eine chemische Substanz in das Gewässer. Dadurch wurden die empfindlichen Kiemen der Tiere verätzt. Die Selbstheilungskräfte der Natur haben den "Störfall" bereinigt.
Auf eine Länge von mehreren Hundert Metern verendeten am Freitagabend die Fische im Ellerbach bei Lohndorf. Beim Auswaschen von Plastikfässern waren offenbar die Reste eines Reinigungsmittels über die Oberflächen-Entwässerung in den Bach gelangt. Die Kaliumhydroxid-Lösung hat nach Angaben der Wasserschutzpolizei Bamberg die Kiemen der Forellen im Bach verätzt und so ihr Ersticken herbeigeführt, so Hauptkommissar Heinz Römmelt. Wie viele Forellen dabei ihr Leben lassen mussten, ist noch nicht genau bekannt. Erste Schätzungen der Wasserschutzpolizei und des Fischwasser-Pächters gingen von 1500 bis 2000 Flossentieren aus, das Wasserwirtschaftsamt sprach von etwa 500 Forellen.
Ein 47-jähriger Spaziergänger hatte das Unglück bemerkt, als er am späten Nachmittag mit seinem Hund am Bach entlangging und darin tote Fische schwimmen sah.
Nach Lage der Dinge war das Unglück kaum zu verhindern. Ein 29-jähriger Anwohner des Baches hatte zehn blaue Kunststofffässer von einer Firma bekommen und sie in seinem Hof ausgewaschen. In den Fässern befanden sich noch geringe Mengen Reinigungsmittel - vermutlich ein Viertel bis ein halber Liter pro Fass - die von dem gepflasterten Hof durch eine Rohrleitung in den schmalen Bach gelangten. Die sehr empfindlichen Forellen verendeten auf eine Länge von bis zu einem Flusskilometer, so der Pächter des Fischwassers. Flussabwärts in Litzendorf war von den Auswirkungen nichts mehr zu spüren. Betroffen ist von dem Chemie-Unfall auch die Kleintierwelt. Bereits vor einigen Jahren war es in der Nähe zu einem Unglück gekommen, als Überläufe aus der Kanalisation in den Bach gelangten. Seither hatte sich die Ökologie aber wieder gut erholt