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Protestant freut sich auf katholische Wallfahrt


Autor: Anette Schreiber

Walsdorf, Freitag, 27. Oktober 2017

Jahrhundertelang musste sich Walsdorf als evangelische Insel gegen das katholische Umfeld behaupten. Am Dienstag steht der Ort im Fokus.
Pfarrer Ulrich Rauh sieht Walsdorf gut gerüstet  für das Reformationsfest  am Dienstag:  Bierkrug, Untersetzer und  Festabzeichen  gehören dazu: Walsdorf steht am Dienstag im Zentrum der Feierlichkeiten.  Sogar eine katholische Wallfahrt  wird erwartet, Rau  freut  sich  darauf. Foto:  Schreiber


500 Jahre Reformation. Aus diesem Anlass ist der kommende Dienstag heuer Feiertag. In der Region Bamberg steht dabei Walsdorf besonders im Blickpunkt. Er war der erste Ort in der Region Bamberg, der protestantisch geworden und nahezu durchgängig geblieben war.

Mittlerweile wird mit der katholischen Umgebung bestes Einvernehmen gepflegt. Das wird deutlich an einem Ereignis, von dem der katholische Pfarrer Bernhard Friedmann vermutet, dass es zumindest bayernweit einmalig sein dürfte: Eine katholische Wallfahrt hat die evangelische Kirche zum Ziel.

Hier hat sich über die Jahrhunderte eine Mutter-Gottes-Statue gehalten. Die sollte im Sommer eigentlich zum ökumenischen Waldgottesdienst gebracht werden, was aus Sicherheitsgründen nicht möglich war.

Dafür wird sie nun im Rahmen einer Prozession besucht. Selbstverständlich nehmen die Wallfahrer im Anschluss auch an den weltlichen Feierlichkeiten zum Reformationsfest teil. Dazu gehören kulinarische Reformations-Spezialitäten wie Bier oder Gebäck, lässt der evangelische Pfarrer Ulrich Rauh schon jetzt wissen.