Prachtbau in neuem Glanz
Autor: Andrea Spörlein
Bischberg, Donnerstag, 27. Sept. 2018
Das alte Pfarrhaus in Bischberg wurde aufwendig saniert.
Nach dem Pfarrgottesdienst in St. Markus segnete Pfarrer Norbert Bergmann das grundlegend sanierte "alte Pfarrhaus" und erbat Gottes Schutz und Segen auch für die zukünftigen Bewohner, die dort Mitte Oktober einziehen werden.
Geplant waren die Sanierungskosten mit 970 000 Euro, die sich mittlerweile auf rund 1,21 Millionen Euro erhöht haben. Die eine oder andere Überraschung in der Bauphase und der schlechte Zustand mancher Dinge führte zur entsprechenden Kostensteigerung. 685 000 Euro Zuschuss gab es vom Erzbischöflichen Ordinariat, 5000 Euro vom Denkmalamt, 28 000 Euro von der Oberfrankenstiftung und 13 620 Euro von der Bayerischen Landesstiftung. Die Gemeinde Bischberg gewährte ein zinsloses Darlehen von 150 000 Euro, "damit das alte Pfarrhaus wieder zu einem Schmuckstück für Bischberg werden konnte".
Bevor man sich einen einen Eindruck über das frisch sanierte dankmalgeschützte Anwesen verschaffen konnte, informierte Maria Klug über die Geschichte der Pfarrei Bischberg und über das repräsentative barocke Pfarrhaus. Der Bau wurde 1779 unter Pfarrer Gallus Sauer begonnen und 1781 fertiggestellt. Die Baukosten beliefen sich in der Schlussrechnung auf 2799 Gulden und 27 Kreuzer, die die Pfarrei noch 90 Jahre lang abbezahlen musste.
Das Pfarrhaus war in den letzten zehn Jahre unbewohnt und wurde bis 2016 nur durch das Pfarramt genutzt. In diesem Jahr wurde die Instandsetzung beschlossen und mit dem Bamberger Architekturbüro Gatz und dessen Mitarbeiter Sebastian Schmidt ein kompetentes Büro gefunden, das die umfangreichen Planungen nun auch umgesetzt hat. Die Schwierigkeit war, dem imposanten Gebäude neue Raumstrukturen zu geben und gleichzeitig für den maximalen Erhalt der historischen Bausubstanz zu sorgen. Maria Klug vergaß beim Dank an die beteiligten Handwerker auch nicht ein herzliches Dankeschön an die vielen ehrenamtlichen "Bauhelfer" vor Ort mit ihrem "Bauleiter" Martin Knoblach.
Guter Bekannter zu Besuch
Für die Verpflegung der zahlreich erschienen Bischberger sorgten der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung. Selbst Pfarrer Friedrich Schmitt, der 27 Jahre als Pfarrer in Bischberg gewirkt hatte und 2008 aus dem Pfarrhaus ausgezogen war, ließ es sich nicht nehmen, "sein altes Pfarrhaus" noch einmal zu besuchen.
Bischbergs Bürgermeister Johann Pfister (BI), der das Anwesen schon seit Jahren in- und auswendig kennt, freute sich, dass das wertvolle historische Gebäude an markanter Stelle im Gemeindegebiet nun "einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird".
Es werden hier drei Wohngruppen für psychisch kranke Menschen entstehen, die vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) betreut werden. Brigitte Randow, Geschäftsführerin des SKF, begrüßte diese Entscheidung sehr und war auch dafür dankbar, dass der Träger schon während der Planungsphase mit eingebunden wurde. Gefallen wird den neuen Bewohnern darüber hinaus sicherlich das grüne Ambiente rund um das Pfarrhaus. Die Außenanlagen müssen zwar noch fertiggestellt werden, aber sie laden jetzt schon zum Verweilen und zum Innehalten ein.