Plötzlich kreist die Bundeswehr über Bamberg: Ungewöhnlicher Einsatz rettet Mann das Leben
Autor: Strahinja Bućan
Bamberg, Montag, 18. Dezember 2023
Vergangene Woche wurde ein Krankentransport von Bamberg nach Stuttgart zum Drama. Ein Patient mit schweren Brandverletzungen musste schließlich mit einem ganz besonderen Hubschrauber ausgeflogen werden.
Ein Patient mit schweren Brandverletzungen musste vergangenen Mittwoch (13. Dezember 2023) vom Klinikum Bamberg in eine Spezialklinik gebracht werden. Doch durch eine Verkettung ungünstiger Umstände wurde das zu einem Kraftakt - der nur mit ganz besonderer Hilfe bewältigt werden konnte.
Wie der Träger des Klinikums Bamberg, die Sozialstiftung Bamberg, auf seiner Facebook-Seite berichtet, war bei dem Patienten eine Not-OP nötig. Die Spezialkliniken für Brandverletzte in der Region waren jedoch an dem Tag komplett ausgelastet - es fehlten die Intensivkapazitäten. Die einzige Möglichkeit: Der Verletzte musste so schnell wie möglich in das Marienhospital in Stuttgart gebracht werden.
Dramatischer Krankentransport - Bundeswehr schickt Spezial-Heli nach Bamberg
Doch einfacher gesagt als getan. "Die zivilen Intensivtransport-Hubschrauber im Umkreis waren entweder im Einsatz oder konnten wetterbedingt nicht fliegen. Auch die bodengebundenen Verlegungsärzte waren alle im Einsatz", schreibt die Sozialstiftung. Da kam den zuständigen Ärzten der rettende Einfall: über die integrierte Leitstelle wurde eine Anfrage an das Rescue Coordination Center (RCC) der Bundeswehr in Münster gestellt. Mit Erfolg, denn kurz darauf machten sich ein hochmoderner Airbus H145 vom Fliegerhorst in Niederstetten auf den Weg nach Bamberg.
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Die Maschine mit der Kennung SAR63 ist ausgestattet "mit militärischen Nachtsichtgeräten", womit eine "Verlegung trotz der widrigen Wetterverhältnisse möglich" war. Da jedoch kein spezialisierter Bundeswehrarzt verfügbar war, flog ein Hubschrauber-erfahrener Spezialist aus Bamberg mit nach Stuttgart, um den schwerverletzten Patienten zu betreuen. Nach gut einer Stunde landete dieser gesundheitlich stabil in Stuttgart und konnte dort dem OP-Team übergeben werden.
Auf der Rückreise wurde es für den Bamberger Arzt aber noch einmal dramatisch. Sogar der hochmoderne Hubschrauber der Bundeswehr musste vor dem Wetter kapitulieren und gezwungenermaßen zu seinem Fliegerhorst im baden-württembergischen Niederstetten fliegen. Für den Arzt ging es dann erst mit dem Armee-Chauffeur nach Würzburg und dann mit dem Zug nach Bamberg.
Viele der zivilen Rettungshubschrauber tragen den Namen "Christoph" - hier erfährst du, woher das eigentlich kommt.