Plensa-Skulpturen bleiben bis Februar in Bamberg
Autor: Jutta Behr-Groh
Bamberg, Montag, 04. Februar 2013
Aus organisatorischen Gründen werden die Kunstwerke von Jaume Plensa noch bis Ende Februar in der Stadt präsent sein. Von den acht Arbeiten werden dann auch nur sieben abtransportiert.
Bewunderer von Jaume Plensas Kunst können sich freuen: Noch bis voraussichtlich 25./26. Februar bringen seine leuchtenden Skulpturen Lichtblicke und Farbtupfer ins winterlich-graue Bamberger Stadtbild.
Erst in drei Wochen werden sieben der acht überlebensgroßen Kunstwerke auf ihren sechs Meter hohen Stelen Bamberg verlassen. Eines bleibt bis auf Weiteres: der Poet, der an der Oberen Mühlbrücke seinen Blick flussaufwärts in Richtung Bug schweifen lässt.
"Er" geht - noch - nicht auf Reisen, sondern harrt vorerst bis September der Spendensammlung, die für seinen Ankauf angelaufen ist. Es ist diese Figur an diesem Standort, die interessierte Kreise gerne für immer von der Plensa-Schau als Teil des Bamberger Skulpturenwegs behalten würden.
80.000 Euro auf dem Konto
70.000 Euro hat die Betreiber-Gesellschaft des Gasthauses Eckert an den Oberen Mühlen fest für einen Erwerb des Kunstwerks zugesagt. Zusammen mit den 10.000 Euro vom Lions-Club Bamberg-Michaelsberg könne man jetzt schon von einer "ernst zu nehmenden Summe" sprechen, findet Bernd Goldmann, Kurator der Großplastikenschau im Auftrag der Stadt.
Bei einem potenziellen Kaufpreis von 250.000 Euro sind 80.000 Euro nach Goldmanns Dafürhalten ein Betrag, der auch der Oberfrankenstiftung signalisieren dürfte, dass die politischen Verantwortlichen Bambergs nicht allein da stehen mit ihrem Wunsch, den Skulpturenweg um einen Plensa zu bereichern.
Wenn sich der Stiftungsrat im März zu seiner nächsten Sitzung trifft, wird seinen Mitgliedern die schriftliche Bitte aus Bamberg um einen Zuschuss für den Ankauf eines Poeten vorliegen. Dieser wäre das siebte Exponat zeitgenössischen Bildhauer-Schaffens, das im spannenden Kontrast zum historischen Stadtbild des Welterbes steht. Mit finanziellen Unterstützung vieler ist es seit 1998 stets gelungen, ein Stück aus jeder Großplastiken-Ausstellung für den öffentlichen Raum zu erwerben.
Keine Zweifel an der Machbarkeit
Goldmann, der als Gründungsdirektor des Internationalen Künstlerhauses "Concordia" die Tradition der Großplastiken-Schauen unter freiem Himmel Ende der 1990er Jahre begründet hat, scheint nicht den geringsten Zweifel daran zu hegen, dass auch diesmal genug Geld für ein Stück moderne Kunst in der Altstadt zusammen kommen wird.
Er berichtet von mehreren mündlichen Spenden-Zusagen, die ihm schon lange vorlägen, und von Briefen, die er am Wochenende an mögliche Geldgeber und ehemalige Förderer des Bamberger Skulpturenwegs geschrieben hat.
Verhandlungen über den Kaufpreis des Poeten an der Oberen Mühlbrücke wurden noch keine geführt. Auch die hält Bernd Goldmann zu einem späteren Zeitpunkt für aussichtsreicher - wenn er auf einen Kontostand verweisen kann, der den unbedingten Bamberger Willen dokumentiert, ein Stück aus dem Ateliers des Spaniers Jaume Plensa zu behalten.