Orgelweihe ist ein Freudentag für Sambach

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Erzbischof Ludwig Schick bei der Weihe der Orgel. Domorganist Markus Willinger (rechts neben der Orgel) ließ die Königin der Instrumente anschließend erklingen. Fotos: Evi Seeger
Erzbischof Ludwig Schick bei der Weihe der Orgel. Domorganist Markus Willinger (rechts neben der Orgel) ließ die Königin der Instrumente anschließend erklingen.  Fotos: Evi Seeger
Zur Begrüßung des Oberhirten hatte Anna Möllers mit der Kinderschar ein Sternenlied eingeübt.
Zur Begrüßung des Oberhirten hatte Anna Möllers mit der Kinderschar ein Sternenlied eingeübt.
 
Ortspfarrer Wolfgang Eßel (links) begrüßt den Oberhirten aus Bamberg
Ortspfarrer Wolfgang Eßel (links) begrüßt den Oberhirten aus Bamberg
 
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Am Altar der Sambacher Kirche feierten Pater Evodius aus Tansania, Ortspfarrer Wolfgang Eßel, Erzbischof Schick, Diakon Alfred Beyer, Dekan Albert Müller (von links)
Am Altar der Sambacher Kirche feierten Pater Evodius aus Tansania, Ortspfarrer Wolfgang Eßel, Erzbischof Schick, Diakon Alfred Beyer, Dekan Albert Müller (von links)
 
Pfarrer Wolfgang Eßel (links) heißt den Erzbischof willkommen
Pfarrer Wolfgang Eßel (links) heißt den Erzbischof willkommen
 
6710, 6713 und 6714 : Der Erzbischof beräuchert die Orgel mit Weihrauch. Professor Markus Willinger (rechts neben der Orgel) ließ die Königin der Instrumente nach der Weihe erklingen.
6710, 6713 und 6714 : Der Erzbischof beräuchert die Orgel mit Weihrauch. Professor Markus Willinger (rechts neben der Orgel) ließ die Königin der Instrumente nach der Weihe erklingen.
 
 
Die Kommunionkinder begrüßen den Erzbischof mit Blumen und Sternen
Die Kommunionkinder begrüßen den Erzbischof mit Blumen und Sternen
 
 

Erzbischof Ludwig Schick gab der neuen Kögler-Orgel in der Pfarrkirche Sankt Antonius Abbas in Sambach den Segen. 14 Jahre lang hatte der Orgelbauverein Geld für das Instrument zusammengetragen.

"Nutzt sie, singt und betet und seid Christen im Alltag des Lebens!" Bei der Orgelweihe in der Pfarrkirche Sankt Antonius Abbas in Sambach forderte Erzbischof Ludwig Schick die Gläubigen auf, die Orgel als ein Instrument zu sehen, das helfe, die Beziehungen zu Gott und den Menschen zu reparieren. Für die Pfarrei war die Weihe ihrer neuen Kögler-Orgel ein Freudentag.

Daran konnte auch der Regen nichts ändern, der die Agape unter freiem Himmel buchstäblich ins Wasser fallen ließ.

Die Orgelweihe stand unter vielen guten Sternen: Die Kinder hatten sie in der Schule gebastelt und mit Bitten und Wünschen dem Oberhirten entgegen gebracht. Mit dem Lied "Wünsche schicken wir wie Sterne", eingeübt von Anna Möllers, begrüßte eine große Kinderschar den hohen Gast.

"In Sterne gepackt" hatten Kirchenpflegerin Irene Beck und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Johanna Müller ihre Anliegen und
Wünsche. Vor allem aber ihren Dank an alle, die zum Gelingen dieses "Generationenprojekts" beigetragen haben. Ihr Dank galt vor allem Rainer Dippold, Organist und Vorsitzender des Orgelbauvereins. Er habe stets an diesem Wunsch festgehalten und das Orgelprojekt nie aus den Augen verloren.

Bei aller Freude ging jedoch der Herzenswunsch der Pfarrei nicht unter: Dass die Pfarrstelle wieder besetzt wird. Denn Pfarrer Wolfgang Eßel verlässt Sambach, geht nach Stadtsteinach.

Festlich eröffneten die Bläser (Leitung Jakob Schneider) und der Männerchor (Leitung Dominik Ignatzek) den Gottesdienst. Am Altar feierten mit dem Erzbischof Dekan Albert Müller (Burgebrach), Ortspfarrer Wolfgang Eßel, Pater Evodius aus Tansania und Diakon Alfred Beyer. Der Oberhirte dankte dem Ortspfarrer für sein Wirken: "Vieles hat er angepackt und vollendet!" So die Generalsanierung der Kirche, die jetzt in der neuen Orgel ihre Vollendung finde. Nach der Orgelweihe ließ der Bamberger Domorganist Markus Willinger die Königin der Instrumente in ihrer vollen Schönheit erklingen.


Kirche als Feldlazarett

Die Kirche sei meist Schmuckstück, geografischer Mittelpunkt, Visitenkarte des Dorfes und zeuge von der Glaubenstiefe, sagte der Erzbischof in seiner Predigt. Für den Christen könne die Kirche gleichermaßen Identitätsverstärker, Schule des Lebens und Feldlazarett für Herz und Seele sein. Beten, Singen und der Empfang der Sakramente stärke die Identität des Christen.

Reparaturwerkstätte und Feldlazarett sei die Kirche, wenn im Alltag des Lebens etwas Schaden genommen habe. Die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen könnten durch Gottesdienst und Beten geheilt und neu geknüpft werden. Schule des Lebens sei die Kirche, indem sie Gebote, Werte und Tugenden lehre, ohne die man das Leben nicht leben könne. Für all dies sei Singen, Musik und die Orgel eine echte Hilfe. Die Orgel trage dazu bei, dass sich die Seele zu Gott erhebe, die Trauer verfliege und die Freude zurück kehre.

Pfarrer Wolfgang Eßel dankte dem Erzbischof und ganz besonders der Kirchenpflegerin Irene Beck: Sie habe dieses Projekt entscheidend mitgeprägt.

Rainer Dippold ging in Gedanken zurück zu den Anfängen: Mit den Spenden anlässlich seines Geburtstags sei vor 14 Jahren der Grundstock für die Orgel gelegt worden. Der frühere Pfarrer Egmont Topits habe dann die Gründung eines Orgelbauvereins angeregt. Die alte Orgel sei in einem schlechten Zustand gewesen und Reparaturen hätten immer nur für kurze Zeit geholfen. Im Sommer 2012 wurde die neue Orgel in der Werkstatt Kögler im österreichischen Sankt Florian in Auftrag gegeben. Zu den Kosten von rund 280 000 Euro trage der Orgelbauverein 120 000 Euro bei. Zuschüsse gebe der Domberg, die Gemeinde und die Oberfrankenstiftung. Dippold dankte allen Organisten für ihren Dienst, insbesondere Anna Ignatzek, die seit 30 Jahren spielt.
Landrat Hans Kalb und Bürgermeister Hans Beck gratulierten der Pfarrei zu ihrer neuen Orgel. Das Instrument sei eine Bereicherung auch auf kulturellem Gebiet, sagte Beck.

Johanne Belzer, Kirchenpflegerin der Fililalkirche Pommersfelden brachte die Hoffnung zum Ausdruck, die neue Orgel möge dazu beitragen, dass ein neuer Seelsorger in die Pfarrei komme.