Ohne Wehr geht in Eckersbach nichts
Autor: Evi Seeger
Eckersbach, Donnerstag, 24. Juli 2014
Die Feuerwehr Eckersbach ist Dreh- und Angelpunkt im Ort. Am Wochenende wird das 125-jährige Bestehen gefeiert.
"Jaqueline" tauften die Eckersbacher liebevoll ihr erstes Feuerwehrauto, das sie 2006 im städtischen Ringtausch von der Feuerwehr Elsendorf bekamen. In Eckersbach vermutet man allerdings, dass die Elsendorfer ihr Fahrzeug nicht gern hergaben. Denn sie müssen praktisch mit dem letzten Tropfen Sprit nach Eckersbach, einem Stadtteil von Schlüsselfeld, "gerollt" sein. Mit dem Kanister musste dann erst von der Tankstelle Sprit geholt werden.
Die Geschichte ist der Chronik zu entnehmen, die der Vorsitzende der Feuerwehr, Hans Wagner, für das Jubiläum am Wochenende zusammengestellt hat. Die Feuerwehr Eckersbach feiert von heute, Freitag, bis Sonntag, 27. Juli, ihr 125-jähriges Bestehen.
28 Eckersbacher gründeten die Wehr 1889, wie die Urkunde des Feuerwehrverbands aussagt. Im gleichen Jahr wurde die erste "Löschmaschine", eine Pumpe für 360 Deutsche Mark, angeschafft. Sie wird in Ehren gehalten.
Die Feuerwehr mit ihren 113 Mitgliedern ist der einzige Verein in der 130 Einwohner zählenden Ortschaft und deshalb für alle möglichen Feste einschließlich der Kirchweih zuständig. 1977 hat sie in Eigenleistung das Feuerwehrhaus gebaut. 2002 wurde die alte Grillhütte abgerissen und ein neues Mehrzweckgebäude errichtet. Die alte Schule, die im Erdgeschoss den Schulungs- und Gemeinschaftsraum enthält, wurde innen saniert, das Dach eingedeckt, neue Fenster eingebaut.
Ersatz für "Jaqueline"
2006 wurde das Feuerwehrhaus durch einen Anbau auf doppelte Größe erweitert. Bei allen Baumaßnahmen und Renovierungen packten die Mitglieder kräftig mit an, so dass die Stadt Schlüsselfeld eigentlich nur für die Materialkosten aufkommen musste. Heute ist im Umgriff der alten Schule ein kleines Feuerwehrzentrum entstanden. Nachdem "Jaqueline" in die Jahre gekommen war, bekam die Wehr ein neues Fahrzeug vom Typ TSF, an dem sich der Verein finanziell beteiligte.
Dass seine Leute immer zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden, erfüllt den Vereinsvorsitzenden mit Stolz. Großen Anteil am Vereinsleben haben die Frauen. Bereits 1987 beteiligten sich erstmals Frauen an der Leistungsprüfung. Mittlerweile seien sie im aktiven Dienst ebenso unverzichtbar wie bei den Festen, in der Küche oder beim Krapfenbacken.
Die "tragenden Säulen" der Feuerwehr im Jubiläumsjahr sind neben dem Vorsitzenden Wagner seine beiden Stellvertreter Christian und Helmut Martin.