Ohne Familie ist kein Staat zu machen
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Montag, 16. November 2015
Am kommenden Samstag wird im Bistumshaus St. Otto ein neuer Diözesanfamilienrat gewählt, eine politische Interessenvertretung von Familien jedweder Konstellation. Dafür können sich noch Kandidaten melden.
Familie wird gern als "Keimzelle" der Gesellschaft und der Kirche bezeichnet. Tatsächlich ist "ohne Familie kein Staat zu machen", sagt Christiane Kömm, Vorsitzende des Familienbundes der Katholiken im Erzbistum Bamberg. Dabei hat die 49-Jährige, die im vergangenen Jahr Silberhochzeit feiern konnte und drei erwachsene Kinder hat, nicht nur die im herkömmlichen Sinne gut katholische Familie mit Vater, Mutter, Kind im Blick. "Natürlich wünschen wir uns als kirchlicher Verband die Idealform von Familie", räumt Christiana Kömm ein. Doch die Realität sei heutzutage eine andere: "Es gibt neue Familienformen, die sich aber von Anfang an niemand wünscht", bringt sie Alleinerziehende, Patchworkfamilien, wiederverheiratete Geschiedene mit jeweiligem Nachwuchs ins Spiel.
Dieser Realität stellen sich also der Familienbund und die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED), die für den künftigen Diözesanfamilienrat
Umso mehr ist sie davon überzeugt, dass das Entscheidungsorgan "Diözesanfamilienrat" Weichen in Politik und Kirche stellen könne. Als aktuell wichtigste Ziele nennt Christiane Kömm die stärkere Anerkennung der Familienarbeit, Beitragsgerechtigkeit für Familien in der gesetzlichen Pflege-, Kranken- und Rentenversicherung,, Erhalt der Wahlfreiheit in der Kindererziehung oder die Weiterentwicklung einer chancengerechten, ganzheitlichen und wertorientierten Bildung und Erziehung.
In seiner jeweils vierjährigen Amtsperiode sucht der Diözesanfamilienrat das Gespräch mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten in ihren Wahlkreisen, mit Wirtschaftsunternehmen und mit Erzbischof Ludwig Schick, unterstützt Aktionen zur Familien- und Sozialpolitik sowie Veranstaltungen für Familien und Alleinerziehende. Christiane Kömm, die auch Vorsitzende des bisherigen Diözesanfamilienrates ist, führt "vier Sitzungen im Jahr und eine Klausurtagung" an, für die die Mitglieder Zeit investieren müssten. Da gerade junge Familien oft nicht die zeitlichen Kapazitäten hätten, um sich für familiäre Belange auf gesellschaftlicher Ebene zu engagieren, setzt Christiane Kömm auf die Unterstützung durch nicht mehr so Belastete.
Das Wahlgremium besteht aus jeweils zwei Delegierten, die die 21 Dekanate des Erzbistums Bamberg entsenden. Jeweils ein Delegierter kommt aus anderen katholischen Verbänden wie etwa KAB, KLB, BDKJ oder Kolping. Gewählt werden 16 Personen plus siebenköpfiger Vorstand. "Niemand muss für sein Ehrenamt Geld mitbringen, Fahrtkosten und Auslagen werden erstattet", will Christiane Kömm ein mögliches Bedenken ausklammern.
Interessierte Männer und Frauen ab 18 Jahren können sich auch kurzfristig für eine Kandidatur bei der neuen Geschäftsführerin von Familienbund und KED, Manuela Hofmann, melden: Telefon: 0951/502 3545, E-Mail: familienbund.bamberg@t-online.de. Die Neuwahl des Diözesanfamilienrates für die Amtsperiode 2015 bis 2019 findet am Samstag, 21. November, um 10.30 Uhr im Bistumshaus St. Otto, Heinrichsdamm 32, statt. Für Kinderbetreuung ist gesorgt.