Obristfelder können aufatmen
Autor: Andreas Welz
Obristfeld, Mittwoch, 12. März 2014
Der Verkehr wird während der Großbaustelle auf der B 173 nicht durch den Redwitzer Ortsteil geleitet. Dies ergaben Verhandlungen im Innenministerium.
"Die Durchfahrt von rund 13 000 Fahrzeugen durch Obristfeld ist vom Tisch". Dies gab gestern Landrat Christian Meißner bei einem Pressegespräch im Landratsamt bekannt. Der Verkehr auf der Bundesstraße 173 wird während des Brückenneubaus an der Bahnlinie Lichtenfels-Kronach zwischen Zettlitz und Redwitz im kommenden Jahr entweder über eine Stichstraße zur B 289 entlang des Umspannwerkes Redwitz oder über eine Behelfsbrücke führen und nicht durch den kleinen Redwitzer Gemeindeteil. Rund eine Million Euro will der Staat dafür locker machen.
Die Erleichterung war den Verfechtern für eine bürgerfreundliche Lösung anzumerken.
Der Redwitzer Bürgermeister Christian Mrosek (CSU) strahlte: "Unsere parteiübergreifende Initiative der Bevölkerung und im Gemeinderat war erfolgreich". Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner (CSU) lobte die Entscheidung des Innenministerium: "Wir freuen uns über den Schulterschluss zwischen Politik und Regierung".
Vom Straßenbauamt Bamberg war ursprünglich eine Umfahrung der Baustelle über die Kreisstraße LIF 21 durch Obristfeld zur Bundesstraße 289 vorgesehen. Der Schwerlastverkehr sollte großräumig über die A 73 und die B 303 umgeleitet werden.
Bürgermeister Mrosek, Landrat Christian Meißner (CSU), Baumgärtner und Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) trugen daraufhin in München Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) die Bedenken der Bevölkerung von Obristfeld vor, die sich wegen der geplanten Vollsperrung im Zusammenhang mit der Erneuerung der Brücke über die Bahn auf Höhe des Umspannwerks Redwitz große Sorgen gemacht hatte. So hatten die Obristfelder Bürger ihren Protest durch eine Petition zum Ausdruck gebracht, die von 171 Einwohnern unterschrieben und dem Bürgermeister und Gemeinderat von Redwitz übergeben wurde.
Mrosek, Meißner, Baumgärtner und Zeulner setzten sich am 11. März bei Obersten Baubehörde für eine andere Lösung ein. Der Lösungsvorschlag liegt nun auf dem Tisch.
Zwei möglichen Varianten gibt es: Entweder eine Ersatzbrücke neben der jetzigen oder eine Ersatzstraße entlang des Umspannwerkes. Derzeit werden die beiden Varianten auf Machbarkeit und Kosten geprüft. Nach der einjährigen Bauphase hätte die Kreisstraße über Obristfeld wegen der enormen Verkehrsbelastung instandgesetzt werden müssen. Diese Kosten blieben jetzt dem Landkreis erspart, freute sich Landrat Meißner.
Über die örtlichen Probleme hinaus hatten die Abgeordneten Zeulner und Baumgärtner deutlich gemacht, dass auch die Wirtschaft von der geplanten Vollsperrung der B 173 massiv betroffen gewesen wäre. "Hier helfen keine Umleitungen weiter", sagte Emmi Zeulner in München. Jürgen Baumgärtner wiederholte, dass eine Umleitung insbesondere von der Glasindustrie im Kreis Kronach sehr kritisch gesehen werde.